1793 wurde Wielkopolska im Ergebnis der zweiten Teilung Polens Teil des Königreichs Preußen. Im Ergebnis nahmen Bewohner von Wielkopolska bereits 1794 am Aufstand unter Tadeusz Kościuszko teil, der aber in Wielkopolska gegen die preußischen Machthaber gerichtet war.
Als die Preußen im Juni 1794 offiziell die Waffen gegen die Aufständischen richteten, begann Kościuszko eine intensive Aktion, die darauf abzielte, einen bewaffneten Aufstand im Hinterland des preußischen Heeres auszulösen. Als die Zahl der Aufständischen auf 600 Leute angewachsen war, wurde im Dorf Rąbiń bei Turew (Kreis Kościan) der Akt des Beitritts von Wielkopolska zur Kościuszko-Insurrektion vollzogen. Die anfänglichen Erfolge mussten schon bald gefestigt werden, denn die preußische Armee traf ziemlich wirksame Gegenmaßnahmen. Im September rückte das von Kościuszko entsandte Korps unter dem Kommando von General Jan Henryk Dąbrowski in Wielkopolska ein. Dąbrowski eroberte Koło, Słupca und Gniezno, focht ein siegreiches Scharmützel bei Łabiszyn aus, und am 2. Oktober nahm er Bydgoszcz im Sturm ein. Etwas später war ein Feldzug nach Toruń geplant, doch die Nachricht von der Niederlage bei Maciejowice zwang die Aufständischen zum Rückzug. Im Laufe jener Befreiungsstreifzüge schlossen sich Dąbrowski kleine Abteilungen örtlicher Insurgenten an, auf die er unterwegs gestoßen war.
Der Rückzug Dąbrowskis aus Wielkopolska bewirkte den Zusammenbruch des Aufstands in der Region. Ein Teil der Teilnehmer an den Kämpfen verblieb unter seinem Kommando und ging nach Zentralpolen. In Wielkopolska erloschen die Kämpfe der Aufständischen endgültig Mitte Dezember 1794, als der Oberbefehlshaber schon längst in zaristischer Gefangenschaft war. Die Beteiligung von Einwohnern von Wielkopolska am Kościuszko-Aufstand war der erste bewaffnete Prüfstein der Loyalität der Region gegenüber dem um seine Freiheit kämpfenden Polen.