MARGONIN
Eine Stadt auf der Seenplatte Pojezierze Chodzieskie am Margonińskie-See. Der See ist einer der größten in Großpolen und bietet hervorragende Bedingungen dafür, dass das bestehende Tourismuszentrum sich gut entwickelt. Eine Erklärung des Namens der Stadt ist die romantische Legende über den Kreuzritter Margo. Er verliebte sich in die bildhübsche Nina und entführte sie in einer Nacht auf einem Bären aus ihrer Heimatstadt. Am See errichtete er einen Landsitz, der nach seinem Namen Margonin hieß. Ein Andenken an diese Geschichte ist das heutige Wappen der Stadt – eine auf einem Bären reitende Frau.
Geschichte
An der östlichen Seite des Margonińskie-Sees befinden sich zwei erhalten gebliebenen kegelförmigen Burgwallanlagen – ein Zeugnis früher Ansiedlung dieser Gebiete. Margonin wurde ca. 1402 als private Stadt gegründet, eine Neugründung erfolgte nach den Verwüstungen des Kriegs gegen die Schweden und nach Naturkatastrophen im Jahre 1696. Dank der Entwicklung der Tuchindustrie im 18. Jh. kam es zur bedeutenden wirtschaftlichen Belebung. Nach der ersten Teilung Polens fiel Margonin 1772 an Preußen. Am 6. Januar 1919 beherrschten die großpolnischen Aufständischen die Stadt, dauerhaft befreit wurde sie aber durch das 6. Infanterieregiment der Polnischen Armee erst ein Jahr später. Nach der deutschen Besatzung erlangte man die Freiheit im Januar 1945. Die Stadt ist heute ein landwirtschaftliches, Tourismus- und Dienstleistungszentrum.
Sehenswürdigkeiten
Dreischiffige spätbarocke Hallenkirche des hl. Adalbert von Prag, nach ihrer Zerstörung in der zweiten Hälfte des 18. Jh. aus den Mitteln der Gräfin Anna Ciecierska (geb. Malechowska) umgebaut. An der Kirche steht ein Glockenturm aus der Wende des 18. zum 19. Jh. Wahre Begeisterung der Naturfreunde erweckt die 1,5 km lange Lindenallee. Sie wurde vor über zweihundert Jahren angepflanzt und die sie bildenden knapp 300 Linden, als Naturdenkmale ausgewiesen, sind die einzige so große Ansammlung derartiger Bäume in Europa. Zu Fuß oder mit einem Fahrzeug gelangt man durch diese Allee nach Margońska Wieś, wo sich ein neogotisches Schloss mit dem Józef-Wybicki-Gedenkraum befindet. Wybicki verfasste den Text der polnischen Nationalhymne.