MIKSTAT (dt. Mixstadt)
Eine Stadt im Bereich der Anhöhen Wzgórza Ostrzeszowskie, 13 km südöstlich von Ostrzeszów. Wegen der Ähnlichkeit des Wappens mit dem Wappen von Paris nennt man sie scherzhaft „kleines Paris“.
Geschichte
Die Stadtrechte erhielt Mikstat im Jahre 1366. Die Entwicklung der Stadt wurde durch zwei große Brände (1391 und 1478) gebremst. Eine erneute Stadtgründung erfolgte im Jahr 1528. Das Privileg des Königs Zygmunt III. Wasa, das die Durchführung von vier Jahrmärkten in jedem Jahr zuließ, belebte die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt. Einen Niedergang von Mikstat verursachte der Krieg gegen Schweden (1655-1660). Die Folge war, dass die Stadtbewohner sich seit dem 18. Jh. hauptsächlich der Landwirtschaft zuwandten. Nach einer lokalen Legende war die Stadt dermaßen arm, dass sie sich eine Errichtung des Rathauses nicht leisten konnte. Es gab angeblich ein hölzernes Rathaus auf Rädern, das am Turm ein Zifferblatt ohne Mechanismus hatte. Die Zeiger wurden zweimal täglich vom Bürgermeister verschoben – um die Mittagszeit und am Abend, wenn das Vieh von der Weide getrieben werden sollte.
Nach der zweiten Teilung Polens (1793) fiel Mikstat an Preußen. Die Bevölkerung pflegte nationale Traditionen. Das beste Zeugnis dafür war ihre Teilnahme am Januaraufstand (1863) und am Großpolnischen Aufstand. Während des II. Weltkrieges (1939-1945) gründete man 1942 in der Nähe der Stadt ein sog. Polenreservat, in das etwa 2000 Polen umgesiedelt wurden.
Sehenswürdigkeiten
In der Nähe des Marktes befindet sich die Dreifaltigkeitskirche. An der Kirche entdeckt man ein schönes Beispiel der Volkskunst – ein hölzernes Kreuz mit Skulpturen von Paweł Bryliński. Die größte Sehenswürdigkeit von Mikstat ist aber die kleine hölzerne Rochuskirche auf dem Friedhof. Während des Ablassfestes am 16. August werden hier nach altem Brauch Zucht- und Haustiere geweiht.