Der Beginn des 19. Jahrhunderts verlief in Europa unter der Losung des Kampfs an der Seite Napoleons oder umgekehrt – der Bildung einer Bonaparte bekämpfenden Koalition. In den polnischen Gebieten gab es keine Wahl: die Alternative für die Unterstützung des Kaisers der Franzosen blieb das Bündnis mit einer der Annexionsmächte und das war unannehmbar. Kein Wunder also, dass der Sieg der Franzosen über die preußischen Armeen im Oktober 1806 Unabhängigkeitshoffnungen geweckt hatte. Auf Initiative Bonapartes brach in Wielkopolska der Aufstand aus, und kurz darauf traf auch der Kaiser selbst in Poznań ein.
Napoleon kam in den letzten Novembertagen 1806 zum ersten Mal nach Wielkopolska. Er fuhr durch Międzyrzecz und Bytyń, wo er begrüßt und dann von einer berittenen Ehrenabteilung, die aus Söhnen des Landadels von Wielkopolska bestand, eskortiert wurde. Nach Poznań gelangte er am 27. November. Er hielt sich hier länger als zwei Wochen auf, doch er führte nicht nur seine üblichen Arbeiten aus, die mit der Verwaltung Frankreichs und der eroberten Länder – zumindest aus der Ferne – verbunden waren, sondern inspizierte auch die Gegend um Poznań.
Ein weiteres Mal war er am 15.07.1807 in Poznań und dann Ende Mai, Anfang Juni 1812, kurz vor dem Russlandfeldzug. Zum letzten Mal kam er im Spätherbst desselben Jahres während des Rückzugs nach der Niederlage bei Moskau inkognito in die Hauptstadt von Wielkopolska, aber er machte hier nicht mehr halt.
In Wielkopolska wurde Napoleon auch 1806 u.a. in Swarzędz (30. November), Konarzewo (1. Dezember), Radojewo und Owińska (13. Dezember) im Kreis Poznań, und Ende Mai 1812 in Turew (Kreis Kościan) und Jarosławiec (Kreis Środa) empfangen. In Ślesin ist bis heute der Triumphbogen erhalten geblieben, den die Einwohner des Städtchens zur Begrüßung des Kaisers der Franzosen 1812 errichtet hatten. Es hatte sich aber ergeben, dass Napoleon das Werk der Einwohner von Ślesin nicht betrachten konnte, da er eine andere Strecke genommen hatte.