OBORNIKI (Obornik)
Kreisstadt an der Warta und an der Mündung der Wełna in die Warta, ca. 30 km nördlich von Poznań. Nördlich von Oborniki erstreckt sich das Urwaldgebiet Puszcza Notecka. Wegen des idealen Mikroklimas befinden sich unweit der Stadt Rehabilitationsobjekte für Herzpatienten.
Geschichte
In Zeiten der ersten Piastenherzöge befand sich hier eine Burg, welche den Flussübergang über die Warta und die Stadt Gniezno von Norden her verteidigte. Die erste Erwähnung stammt aus dem Jahre 1292. Oborniki erhielt das Stadtrecht jedoch erst in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Erwähnt sei, dass Piotr Wedelicki, einer der Hofärzte des Königs Sigismund des Alten (1467–1548), aus Oborniki kam.
Nach der zweiten Teilung Polens 1793 gelangte Oborniki unter preußische Verwaltung. Für kurze Zeit gehörte es dem Herzogtum Warschau (1807–1815) an. Nach der Niederlage Napoleons wurde es wiederum von der westlichen Annexionsmacht vereinnahmt.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erhielt die Stadt eine Eisenbahnverbindung mit Poznań und Piła. Die Stadt wurde am 4. Januar 1919 während der Kampfhandlungen des Aufstands von Wielkopolska (1918–1919) befreit. Während der Nazibesetzung (1939–1945) waren viele Einwohner in das Generalgouvernement umgesiedelt oder zu Zwangsarbeit ins Reich verschleppt worden. Die Stadt wurde am 24. –25. Januar 1945 befreit.
Zurzeit ist Oborniki ein Industrie- und Dienstleistungszentrum.
Sehenswürdigkeiten
Nordwestlich des Marktes sehen wir die Kirche Mariä Himmelfahrt. Es ist eine im 15. Jahrhundert errichtete ursprünglich gotische Kirche mit einem Seitenschiff, die 1814 umgebaut wurde und ihre heutige Gestalt erhielt.
In der Obrzycka-Straße steht eine ungewöhnliche Fachwerkkirche, die Heiligkreuzkirche aus dem Jahre 1766. In der Lipowa-Straße steht die neugotische ehemalige evangelische St. Josephskirche aus dem Jahre 1900 mit einem 90 m hohen Turm.
Auf dem ein Kilometer langen Abschnitt der Wełna, die durch die Stadt fließt, befindet sich das ichthyologische Reservat "Słonawy". Es ist bekannt für seinen Fischreichtum, hier gibt es u.a. Rapfen, Seeforellen und Groppen.