Julius von Minutoli wurde 1805 in Berlin als Sohn von Heinrich, einem preußischen Generalmajor, der aus einer italienischen Familie stammte, und Wolfradine geb. von Schulenburg geboren. Nach seiner juristischen Ausbildung ging er sofort in den Staatsdienst, was damals bedeutete, dass man in verschiedene Städte und Regionen des Landes versetzt wurde. Zuerst hielt sich Minutoli in Koblenz am Rhein auf, seit 1832 war er in Poznań im Dienst. 1839 wurde er Polizeidirektor und Landrat von Poznań.
Zu seiner Zeit war er ein untypischer Mann unter seinen Amtsbrüdern. Er zeichnete sich durch außerordentlich gute Umgangsformen und ein einnehmendes Wesen aus. Er war auch ein vielseitig begabter Zeichner, Sammler und Globetrotter. Offensichtlich gefiel ihm Poznań sehr gut, da er ca. 100 Bilder hinterließ, die das damalige Poznań und dessen Denkmäler zum Gegenstand hatten. Er erlernte auch die polnische Sprache. In den Jahren 1845-46 bewirkte Minutoli, dass eine Unabhängigkeitsverschwörung, die alle drei Annexionsgebiete erfassen sollte, aufgedeckt und liquidiert wurde.
Schon kurz darauf wurde Minutoli nach Berlin versetzt und in das Amt des Berliner Polizeipräsidenten berufen. 1848 wurde Minutoli seines Amtes enthoben und pensioniert. Damals begann eine weitere diplomatische Phase im Leben dieses Beamten. Er war Generalkonsul in Spanien und Portugal und dann in Persien, wo er 1860 starb.