TUREK
Kreisstadt am Fluss Kiełbaska auf dem Landrücken von Turek (Wysoczyźna Turecka) ca. 30 km südöstlich von Konin. In der Heiligsten Herrn Jesu-Herz-Kirche kann man Werke von Józef Mehoffer (1869–1946), eines der führenden Vertreter des Jungen Polen, bewundern.
Geschichte
Das Stadtrecht von Środa (eine Variante des Magdeburger Rechts) wurde Turek 1341verliehen. In jener Zeit wurde die Stadt reich, denn sie lag an der Kreuzung wichtiger Handelswege. Aufgrund dieser günstigen Lage blühten hier Handel und Handwerk unter den Einwohnern. Jahrhundertelang - bis zur zweiten Teilung Polens - gehörte Turek den Bischöfen von Poznań.
Im Ergebnis des Untergangs der Zweiten Rzeczpospolita (der polnischen Adelsrepublik) und der zweiten Teilung Polens 1793 wurde Turek Preußen einverleibt. Angesichts dessen kamen erst im 19. Jahrhundert Weber aus Böhmen und Sachsen hierher. Für kurze Zeit gehörte Turek dem Herzogtum Warschau (1807–1815) an. Nach der Niederlage Napoleons und der Neuordnung Europas wurde die Stadt dem Königreich Polen (1815–1918) einverleibt. Die Deutschen flohen bereits im November 1918 von hier. Ein Jahr später konnten die Einwohner von Turek in freien Wahlen abstimmen. Nach der Zeit der Nazibesetzung (1939–1945) wurde die Stadt von Rotarmisten kampflos eingenommen.
Derzeit ist Turek ein sehr wichtiges Industrie- und Dienstleistungszentrum des Braunkohlereviers von Konin. Seit 1964 ist hier die Braunkohlengrube „Adamów” in Betrieb.
Sehenswürdigkeiten
Am Wojska Polskiego-Platz steht das Rathaus aus dem Jahre 1872, in dem sich das einzige Webereimuseum Polens befindet.
Südöstlich des Marktes befindet sich die Heiligste Herr Jesu-Herz-Kirche aus den Jahren 1904–1913. Neben dem oben erwähnten Beitrag Józef Mehoffers besitzt die Kirche Mosaikfenster, die die Kreuzigung und die Kreuzabnahme, ein Werk von Stanisław Powalisz (1958–1965), darstellen.
In der 3 Maja-Straße steht die spätgotische evangelische Kirche aus den Jahren 1849-1851, die auf dem Grundriss eines griechischen Kreuzes erbaut wurde. 2009 wurde in Turek ein Mehoffer gewidmetes Denkmal, das den Künstler auf einem Bänkchen sitzend darstellt, enthüllt.