Im Frühjahr 1939 wurde die Armeeführung berufen, die das Land im Falle einer Naziaggression verteidigen sollte. In Wielkopolska stationierte die Armee „Poznań” unter dem Kommando von General Tadeusz Kutrzeba; in diese Armee gingen die meisten polnischen Truppenteile ein, die in der Zwischenkriegszeit ständige Garnisonen u.a. in Poznań, Gniezno, Leszno und Rawicz gehabt hatten. Auch die Großpolnische Kavalleriebrigade (Wielkopolska Brygada Kawalerii), an deren Spitze General Roman Abraham stand, wurde mobilisiert. In die Armee gingen auch die Soldaten der Bataillone für Nationale Verteidigung, die auf dem jeweiligen Gebiet formiert worden waren, ein; Kommandeur der Brigade Poznań für nationale Verteidigung war Oberst Stanisław Siuda, einstiger Teilnehmer am Großpolnischen Aufstand aus Wolsztyn.
Nach Ausbruch des Krieges am 1.9.1939 in der Frühe kam es wie prognostiziert im Grenzland zwischen Deutschland und Wielkopolska zu Scharmützeln mit den deutschen Grenztruppen; lokale Kämpfe wurden auch in der Gegend von Kępno und bei Czarnków ausgetragen. Die Einheit der Polnischen Armee aus Leszno stieß sogar in deutsches Territorium vor (in Richtung Wschowa). Angesichts der sich verschlimmernden Lage an anderen Fronten begann die Armee „Poznań” am 6. September ihren Rückzug aus Wielkopolska. Ihre Soldaten kämpften zusammen mit der Armee „Pomorze” vom 9.-17. September tapfer in der Schlacht an der Bzura, und dann verteidigten einige von ihnen, die sich nach Warschau durchgeschlagen hatten, die Hauptstadt.