Polen erlangte nach 123 Jahren Knechtschaft die Unabhängigkeit wieder. Wielkopolska war in dem wiedergeborenen Staat die wirtschaftlich stärkste und am besten organisierte Region. Cyryl Ratajski, der damalige Stadtpräsident von Poznań, beschloss, eine Ausstellung zu organisieren, um die Leistungen der ersten zehn Jahre des Bestehens der wieder geborenen Republik zu präsentieren. Binnen zwei Jahren wurde die Stadt den Anforderungen angepasst, die eine Megaveranstaltung ermöglichten. Dazu waren viele Aktivitäten und Ausgaben nötig gewesen. Das Verkehrssystem wurde umgebaut, im Südwestteil der Stadt wurde ein Komplex neuer Gebäude errichtet. Neue Hotels entstanden, weitere Restaurants und Cafés öffneten ihre Pforten, der sanitäre Zustand der Stadt wurde verbessert.
Die Allgemeine Landesausstellung (Powszechna Wystawa Krajowa – umgangssprachlich – von den Anfangsbuchstaben des Namens der Ausstellung - „Pewuka” genannt) war in der Zeit vom 16.5.-30.9.1929 geöffnet. Sie umfasste eine Fläche, die größer war als heute die Internationale Posener Messe, nämlich 650.000 m², darunter 292.000 m² in überdachten Pavillons.
Die Ausstellung war eine mehrere Monate lang dauernde Feier für Poznań und ganz Polen. 1929 wäre es unziemlich gewesen, sie nicht zu besichtigen. Aus ganz Polen kamen Züge und Omnibusse an die Warta, die Messegäste beförderten. Die Exposition war mit Kongressen und Konferenzen (insgesamt waren es 120), Konzerten und Kulturveranstaltungen verbunden. In der Stadt pulsierte das Leben, die Cafés, Hotels und Ausstellungssäle waren voller Gäste, die begeistert waren über den Empfang und ihre Eindrücke vom Aufenthalt in Poznań. Insgesamt kamen damals ca. 4,5 Mio. Personen, über 200.000 ausländische Gäste und fast 1.000 Journalisten, die 30 Staaten repräsentierten, nach Poznań.