Stadt an der Warta, Hauptstadt der Region, der Woiwodschaft und des Erzbistums Poznań. Wichtiger Punkt auf dem Piastenweg.
1644 kamen die Franziskaner-Konventualen nach Poznań, was Proteste anderer Orden hervorrief, so dass sie den Bau einer neuen Kirche erst 1668 begannen. Sie wurde zusammen mit dem angrenzenden Kloster nach einem Plan von Jan Koński errichtet. Nach der Kassation des Ordens durch die preußischen Behörden wurde das Gotteshaus Katholiken deutscher Nationalität übergeben. Die Franziskaner kehrten 1921 hierher zurück, während des Zweiten Weltkriegs wurde die Kirche wiederum deutschen Katholiken übergeben. Dank der Kontinuität der sakralen Funktion ist die ursprüngliche Ausstattung erhalten geblieben.
Es ist eine dreischiffige Kirche mit Kapellen auf der Verlängerung der Seitenschiffe. Der Großteil der Ausstattung ist ein Werk böhmischer Ordensbrüder, der Brüder Adam (Maler) und Antoni (Bildhauer und Schnitzer) Swach. Das Hauptschiff wurde dem hl. Antonius von Padua gewidmet. Im Hauptaltar ein Gemälde aus dem 18. Jahrhundert - Vision des hl. Antonius, über ihm zwei Engelchen mit dem Reliquienschrein der Zunge des hl. Antonius. Das westliche Schiff (rechts) ist dem hl. Franziskus gewidmet, das östliche (links) der Allerheiligsten Jungfrau Maria. Auf dem Gewölbe an der Stelle der Überschneidung der Schiffe die älteste sog. Quadratur – eine illusorische Darstellung der Architektur.
Die östliche Kapelle und der Altar wurden für das Gnadenbild der Wundermächtigen Gottesmutter – der Herrin von Poznań projektiert (Kopie des Gemäldes der Muttergottes von Borek von 1668). 1670 wurde das Bild offiziell als wundertätig anerkannt und für den öffentlichen Kult bestimmt. Der Altar dafür wurde in den Jahren 1688-1693 aus gefärbtem Eichenholz angefertigt. Im Mittelteil das eigentliche Bild in silberner Dekoration, die eine Verbindung eines Sterns und einer Rose ist und an die Lauretanische Litanei der Allerheiligsten Jungfrau Maria (Morgenstern, geheimnisvolle Rose ?) anknüpft. Während der Enthüllung des Bildes rücken die Bildnisse der Eltern Marias – des hl. Joachims und der hl. Anna – beiseite und versetzen die gedrechselten Säulen, die die Altarfelder teilen, in eine Drehbewegung. Enthüllung des Bildes um 7.00 Uhr, Verhüllung nach der hl. Abendmesse,
Im Presbyterium reich verziertes Chorgestühl (Antoni Swach) mit geschnitzten Stufen in Form des Sündendrachens.
Auf den Pfeilern zwischen den Kirchenschiffen Rokokoepitaphe. Im Hauptschiff eine Regentschaftskanzel aus den Jahren 1732-33.
In den Kellergeschossen der Kirche (von der Ludgardy-Straße) Modell des Alten Poznań mit einer Darstellung der Geschichte der Stadt von Mieszko I., bis 1793 und mit einer Präsentation über die Insel Ostrów Tumski im 10. Jahrhundert.
Adresse:
Klasztor OO. Franciszkanów
ul. Franciszkańska 2
61-768 Poznań
Tel. +48 61 852-36-37