GÓRKA KLASZTORNA
Ort ca. 2 km nördlich von Łobżenica.
Der örtlichen Überlieferung zufolge erschien 1079 einem Viehhirten an der Stelle des heutigen Klosters die Allerheiligste Jungfrau Maria an einer Eiche am Brunnen. Von da an wirkte das Brunnenwasser Wunder. Die Nachricht von der gnadenreichen Offenbarung verbreitete sich rasch. Daher gilt die Kirche in Górka Klasztorna als ältestes Mariensanktuarium in Polen.
Die erste Holzkirche ist hier bestimmt schon zu Beginn des 12. Jahrhunderts entstanden. Seit 1404 kümmerten sich die nach Łobżenica geholten Augustiner um das Gotteshaus. 1550 vertrieben die damaligen Eigentümer der Stadt - die andersgläubige Familie Krotowski - die Ordensbrüder. 25 Jahre später steckten sie die Holzkirche in Brand und schütteten den Gnadenbrunnen zu, weil sie dem Marienkult ein Ende setzen wollten. Das Gotteshaus wurde in den zwanziger Jahren des 17. Jahrhunderts wieder aufgebaut.
1638 nahmen die Bernhardiner das Sanktuarium in ihre Obhut. Kurz darauf, 1649, begannen sie mit dem Bau eines gemauerten Gotteshauses und eines Klosters. Der schwedische Überfall unterbrach diese Arbeit. Der Bau wurde 1687 abgeschlossen. 1841 lösten die preußischen Behörden das Kloster auf. 1847 wurde ein Teil der Klostergebäude abgerissen; 1907 vernichtete ein Brand das Interieur des Gotteshauses. Seit 1923 wohnen die Missionare von der Heiligen Familie im Kloster.
Während der Naziokkupation war das Kloster zuerst ein Gefängnis für polnische Pfarrer und Nonnen, später ein Lager für Juden und seit Mitte 1940 für englische Kriegsgefangene. Seit dem Herbst 1943 war hier ein Schulungslager der Hitlerjugend untergebracht. Die Missionare kehrten 1945 in das Sanktuarium zurück.
Die Barockkirche der Unbefleckten Empfängnis Mariä ist ein einschiffiger Bau, der mit Wiegengewölben mit Lünetten überfangen ist. Im Hochaltar befindet sich das Gemälde der Madonna von Górka Klasztorna, eine 1954 von Jerzy Hoppen angefertigte Kopie des Bildnisses aus dem 17. Jahrhundert. Das berühmte Gnadenbild wurde 1965 von Kardinal Stefan Wyszyński mit päpstlichen Kronen geschmückt.
An die Kirche grenzen zwei Flügel des barocken Klosters. Etwas weiter – auf dem – Objawienia-Platz (Offenbarungsplatz) – befinden sich der Glockenturm mit Kreuzgängen und die Kapelle mit dem Gnadenbrunnen. Unweit stehen zwei neugotische Kapellen, die im 19. Jahrhundert errichtet worden sind. Eine davon wurde den Soldaten der Landesarmee (AK) gewidmet, die zweite wurde in ein Mausoleum der 1939 ermordeten Pfarrer und Ordensbrüder verwandelt. An der Stelle der Gräber der exhumierten Opfer des deutschen Terrors steht ein schlichtes Denkmal. Eine Sehenswürdigkeit ist das auf dem Klostergelände eingerichtete Freilichtmuseum mit Landmaschinen.
Adresse:
Sanktuarium Maryjne w Górce Klasztornej
89-310 Łobżenica
Tel. +48 67 286 08 48