Die Seitenteile des Altars werden durch vier Karyatiden in Gestalt von Engeln getragen.
Auf beiden Seiten des Hochaltars entlang den Wänden befinden sich das Renaissance-Presbyterium und das Chorgestühl aus Eichenholz aus dem Jahre 1641. Auf der rechten Seite befindet sich das Bildnis des Bruders Hilarion, der das Chorgestühl angefertigt hat. Für seine Außergewöhnlichkeit ist die reiche Dekoration in Intarsientechnik ausschlaggebend. In dieser Technik wurde auch die Kollatorenbank (für die Familie des Grundeigentümers, auf dessen Grund die Kirche stand) ausgeführt. Die Auswahl der Motive darauf wurde um die Darstellungen der heiligen Patrone der einzelnen Mitglieder der Familie Opaliński, mythologische Gestalten sowie Wappen bereichert.
Auf der rechten Seite befindet sich der frühbarocke Altar der Skapuliermuttergottes mit dem Gemälde der Unbefleckten Jungfrau Maria. Wahrscheinlich hatte eines der Fräuleins Opaliński hierfür Modell gestanden.
Das älteste Denkmal in der Kirche ist der im linken Arm des Querschiffs platzierte Altar der Unbefleckten Muttergottes aus dem Jahre 1629. Es ist ein Tryptychon mit drei Gemälden von Krzysztof Boguszewski: „Die Madonna auf dem Drachen” im Mittelteil sowie „Der hl. Ludwig von Anjou” und „Der hl. Bonaventura” auf den Seiten. Im rechten Arm des Querschiffs wurde auf dieselbe Weise der frühbarocke Altar der hl. Anna aus dem Jahre 1642 platziert.
Zu den wertvollen Elementen der Kirchenausstattung gehören die Grabdenkmäler der Vertreter der Familie Opaliński. Das ältere davon im linken Arm des Querschiffs wurde von dem in Kraków wirkenden Italiener Sebastian Sala 1642 aus schwarzem Marmor und Alabaster für Piotr Opaliński angefertigt. Das zweite der Grabdenkmäler befindet sich auf der linken Seite des Kirchenschiffs. Es wurde 1748 für die Schwiegereltern des Königs Stanislaus Leszczyński – Jan Karol und Zofia geb. Czarnkowska aufgestellt. Gestiftet wurde es von ihrer Enkelin – der Königin von Frankreich Maria Leszczyńska. Neben diesem Grabdenkmal hängt unter dem Chor das Grabgemälde des Vaters von Jan Karol – Krzysztof Opaliński aus der Zeit um 1655. Es stellt den verstorbenen Woiwoden auf einem Katafalk ruhend dar – das ist eine der sehr wenigen derartigen Darstellungen, die die sarmatischen Bestattungsbräuche schildern.
Mit diesen Bräuchen sind die 1991 aus der Grabkrypta heraus gebrachten Sarkophage mit den sterblichen Überresten der Mitglieder der Familie Opaliński verbunden. Alle fünf restaurierten Sarkophage kann man derzeit im Schloss in Sieraków bewundern.
Auf das Kirchengelände führt ein Tor aus dem 18. Jahrhundert, das zusammen mit Überresten der alten Mauer erhalten geblieben ist. Nicht weit davon entfernt an der Stelle des früheren Friedhofs steht die aus Sandstein angefertigte Rokokofigur der Unbefleckten Muttergottes aus dem Jahre 1799.
Die Kirche sollte von Anfang an zwei Funktionen erfüllen, nämlich als Klosterkirche und als Familienmausoleum der Opalińskis. Bis heute kann man in ihrem Interieur Spuren dieser Doppelrolle finden.
Die harmonische Verbindung der Spätrenaissance (Gebäudekörper, geometrische Dekoration), des Manierismus (Helldunkel) und des Frühbarocks (räumliche Illusion, üppige Dekorationsformen) bewirkt, dass die Kirche Mariä Unbefleckte Empfängnis eine der wertvollsten Kirchen dieses Typs in Polen ist.
Adresse:
ul. Poznańska 8
64 - 410 Sieraków
Tel. +48 61 295 20 56