Borek ist eine Stadt im Landkreis Gostyń, ca. 15 km nordöstlich von der Kreishauptstadt gelegen. Die Kirche befindet sich in der Vorstadt Zdzież, am östlichen Rand der Stadt.
Die Kirche der trostspendenden Muttergottes ist als Sanktuarium der Muttergottes in Borek Wielkopolski bzw. in Zdzież bekannt. Die Stadt Zdzież entstand Ende des 14. Jh. am Fluss Pogona (das Stadtrecht seit 1392). Um 1390 begann man auf Geheiß von Henryk Zimnowodzki den Bau einer Kirche, eines Rathauses und einer Burg. In jener Zeit entstand das erste Bild der trostspendenden Muttergottes, gemalt von einem unbekannten dörflichen Künstler. 1423 brach ein Brand aus, der die ganze Stadt verwüstete. Vor den Flammen gelang es lediglich das Marienbild und eine gotische Pieta zu retten. Die Gelegenheit nutzend erhielt der Besitzer vom nahe gelegenen Borek vom König Władysław Jagiełło ein Gründungsprivileg, worauf die Verlegung des Pfarrbezirks Zdzież nach Borek folgte.
Da man sich mit dem Verlust nicht versöhnen wollte, baute man in Zdzież eine neue, größere Kirche. Bald kam es zur Verbindung der beiden Städte.
Die jetzige Kirche baute man in der ersten Hälfte des 17. Jh. nach dem Entwurf von Albin Fontana oder von Cristoforo Bonadura d.Ä. dank der Stiftung von Stanisław Przyjemski. In der zweiten Hälfte des 17. Jh. kam es zur Belebung der Pilgerbewegung, es entstanden damals viele Kopien des Marienbildes von Borek. Die berühmteste von ihnen befindet sich im Franziskanerkloster in Posen und trägt den ehrenvollen Namen: Wunderbringende Muttergottes, die Herrin Posens. Bei Kriegsgefahren brachte man das Bild aus Sicherheitsgründen mehrere Male in die Klöster in Schlesien. Nach Beendigung der Kriegswirren wurde die Kirche im 18. Jh. gründlich erneuert. Man baute einen Turm an und veränderte die Innenausstattung. Während des II. Weltkrieges wurde das Sanktuarium von den Besatzern geschlossen. Gleichzeitig raubten sie alle Kostbarkeiten der Kirche. Es gelang, das Bild mit den päpstlichen Kronen in einer privaten Wohnung in Gostyń zu verstecken. Nach dem Ende des Krieges kehrte es in die Kirche zurück.