WĄGROWIEC (dt. Wongrowitz)
Eine Kreisstadt am Fluss Wełna, ca. 50 km nordöstlich von Poznań gelegen.
Die Geschichte des Klosters begann in dem 10 km nordöstlich von Wągrowiec gelegenen Łekno. Durch Zbylut aus dem Geschlecht Pałuka wurde dort 1153 ein Zisterzienserkloster gestiftet. Die Mönche kamen hierher aus Altenberg bei Köln. Das Kloster in Łekno war vermutlich die älteste Zisterzienserabtei auf dem polnischen Gebiet. Ende des 14. Jh. begann der Prozess der Verlegung des Klosters nach Wągrowiec.
Der Bau der gotischen Klosterkirche (oder nur ihres Presbyteriums) beendete man ungefähr im Jahr 1455. Länger dauerte der Bau des Klosters, der erst 1512 beendet wurde. In den Jahren 1681-82 erhielt die Kirche barocke Formen, den Umbau leitete Giorgio Catenazzi.
1796 wurden die Klostergüter durch den Staat übernommen. Das Kloster wurde 1835 aufgehoben. In einem Teil der Klostergebäude wurden das Gericht und das Gefängnis untergebracht. Die Kirche verwandelte sich in eine Pfarrkirche. Im Januar 1945 wurden die Gebäude der Kirche und des Klosters durch die fliehenden Deutschen in Brand gesteckt. Der Wiederaufbau dauerte bis 1968. Die spätbarocke Kirche der Himmelfahrt der Allerheiligsten Jungfrau Maria und der hl. Peter und Paul ist ein dreischiffiges Hallengebäude, das auf dem Grundriss eines Rechtecks errichtet wurde. Die Verzierung der Fassade sind zwei niedrige Türme. Das Innere ist durch Segelgewölbe zugedeckt. Die historische Ausstattung der Kirche wurde durch den Brand im Jahr 1945 vernichtet. Erhalten geblieben ist der spätbarocke Hauptaltar, der 1949 partiell rekonstruiert wurde. In die Kirche verlegte man auch das spätbarocke, mit Skulpturen verzierte Gestühl aus dem 18. Jh., das einst in der Kathedrale von Gniezno stand.
Südlich schließt sich an die Kirche ein dreiflügeliges Klostergebäude an, das einen Innenhof mit einem 25 m tiefen Brunnen umgibt. Rund um den Klosterkomplex verläuft eine Mauer, in der sich ein spätbarockes, dreiteiliges Tor befindet.
Adresse:
ul. Klasztorna 21
62-100 Wągrowiec