BISKUPIN
Ein kleines Dorf in der Region Pałuki in der Woiwodschaft Kujawy–Pomorze 9 km von Żnin entfernt. Wichtiger Punkt auf dem Piastenweg.
1933 bemerkte Walenty Szwajcer, ein Lehrer aus Biskupin, auf der Halbinsel des Biskupin-Sees Holzpfähle. Er interessierte Prof. Józef Kostrzewski für seine Beobachtung. 1934 begannen Ausgrabungsarbeiten und die in Biskupin entdeckte Siedlung wurde zum polnischen Pompei ausgerufen. Ruhm und Rang der Ausgrabungen lockten Persönlichkeiten aus Polen und aus dem Ausland an. Während des Zweiten Weltkriegs wurden die Ausgrabungsstätten zugeschüttet. Die Arbeiten wurden 1946 wieder aufgenommen. Seit 1950 ist dieser Ort ein archäologisches Reservat und 1994 wurde es auf die Liste der Denkmäler der Geschichte gesetzt.
Die Siedlung in Biskupin ist vor ca. 2.700 Jahren in der Ära der Lausitzer Kultur entstanden. Auf einer Insel errichtet, nahm sie eine Fläche von 2 ha ein. Hier lebten ca. 1000 Personen. Sie wurde von einem 460 m langen hölzernen Schutzwall in Kastenkonstruktion umgeben. Er war 6 m hoch und mit Lehm verkleidet. Vor dem Andrang der Wellen und des Eises schützte ein 3-8 m breiter hölzerner Wellenbrecher, für den ca. 4.000 Bäume gefällt worden waren. In die Siedlung gelangte man durch ein mächtiges Tor mit einem Beobachtungspunkt.
Innerhalb der Siedlung befanden sich 13 Reihen miteinander verbundener Häuser. Jedes war ca. 80 m² groß und bestand aus einem Raum sowie einem Vorraum, der im Winter von den Wirtschaftstieren eingenommen wurde. In dem Raum befand sich eine Feuerstelle, aus welcher der Rauch durch eine Öffnung im Dach entwich. Auf dem einzigen gemeinsamen Bett schlief die ganze Familie (7 – 10 Personen). In den Hütten gab es keine Fenster. Die gleichartige Ausstattung der Behausungen zeugt von der einheitlichen Struktur der Bewohner.
Zurzeit kann man das Innere dreier rekonstruierter Hütten und die Gerätschaften besichtigen, derer sich die Bewohner der Siedlung bedient hatten. Außer den Gebäuden befinden sich hier eine Museumsausstellung unter dem Titel „Morgengrauen der Geschichte am Biskupin-See” und auch ein aus dem 19. Jahrhundert stammendes Gehöft aus der Region Pałuki.
Im September findet hier das Archäologische Volksfest statt, die größte derartige Veranstaltung in Polen.
Das Archäologische Reservat in Biskupin bildete auch den Drehort für mehrere historische Filme.
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