TUREW
Das Dorf Turew (Gemeinde Kościan, Kreis Kościan) ist hauptsächlich deshalb bekannt, weil sein Eigentümer im 19. Jahrhundert einer der namhaftesten Einwohner von Wielkopolska gewesen ist, nämlich Gen. Dezydery Chłapowski, napoleonischer Soldat, Teilnehmer am Novemberaufstand, später Abgeordneter des Landtags und Mitglied des preußischen Herrenhauses, verheiratet mit Antonina Grudzińska (Schwester der Frau des Großherzogs Konstanty).
Die Aktivitäten des Generals konzentrierten sich in Turew hauptsächlich auf die Wirtschaft und das vorbildliche Funktionieren des Gutes, betrafen jedoch auch die Barockresidenz, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts im damals aktuellen neogotischen Stil umgebaut wurde. Der Grund für diese Änderung war vermutlich u.a. die Absicht, sich von der Tradition des 18. Jahrhunderts und vom Lebensstil seines Vaters zu distanzieren (z.B. ließ er die Familienwappen über dem Haupttor durch eine Uhr ersetzen). Die Räume im Parterre wurden als Zimmer für napoleonische Kriegsveteranen, ehemalige Kameraden des Generals, eingerichtet.
Diese Änderungen wurden bei späteren Umbauten teilweise beseitigt. Erhalten geblieben ist jedoch die neogotische Kapelle, die in den Jahren 1846-1847 an der östlichen Seitenwand angebaut wurde und mit dem Palais durch einen Anbau mit Toreinfahrt verbunden ist. Im Schlosspark wachsen einige Eichen, die Naturdenkmäler sind, unter ihnen ist die Eiche "Dezydery" die größte.
Zurzeit befindet sich im Palais eine Forschungsstation des Instituts für Agrar- und Forstumwelt der Polnischen Akademie der Wissenschaften.
Die Besichtigung des Palais ist für organisierte Gruppen möglich.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Palais befindet sich eine Branntweinbrennerei, vor der eine Ausstellung alter Industrieanlagen eingerichtet wurde.
Anschrift:
Stacja Badawcza Instytutu Środowiska Rolniczego i Leśnego PAN w Turwi
ul. Szkolna 4, Turew
64-000 Kościan
Tel. +48 65 513 42 53