Der Chłapowski-Landschaftspark wurde 1992 auf einem Areal von 172,0 km2 gebildet. Er liegt zwischen Kościan und Śrem. Die Hauptattraktion des Parks ist die Agrarlandschaft mit der erhalten gebliebenen Heckeneinpflanzung, die in Polen beispiellos ist. Den überwiegenden Teil des Parks, dessen Waldbedeckung 15% nicht überschreitet, nehmen Ackerböden ein, auf denen Dezydery Chłapowski in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts in seinen Familiengütern (Gut in Turew) eine moderne Landwirtschaft begründete. Er führte nämlich ein Netz von Heckeneinpflanzungen und Windschutzstreifen ein, die zum einen die Landschaft bereicherten und zum anderen zur Steigerung der Erträge beitrugen. In den Heckenpflanzungen entlang der Wege überwiegen Robinien (die aus Nordamerika stammen, umgangssprachlich Akazien genannt und gepflanzt werden, um aus den wohlriechenden Blütenständen Nutzen für die Bienen zu gewinnen), Linden, Pappeln, und entlang der Wasserläufe Erlen. Die Wege wurden mit Obstbäumen wie Süßkirschen und Apfelbäumen, seltener mit Eichen, bepflanzt.
Das Parkgelände steht seit vielen Jahren unter dem wirtschaftlichen Druck des Menschen, daher haben die meisten Pflanzengemeinschaften anthropogenen Charakter und die Feldunkrautgemeinschaften sind verschwunden. Die erhalten gebliebenen Heckeneinpflanzungen, Feldraine, Wasserläufe, Wiesen und die wenigen Wälder bieten den geschützten, seltenen oder dem Untergang geweihten Pflanzen jedoch Schutz.
Das Schloss der Familie Chłapowski in Turew beherbergt derzeit eine Forschungsstelle der Anstalt für Forschungen des Agrar- und Forstmilieus der Polnischen Akademie der Wissenschaften. Hier wird die Problematik der Gestaltung der Agrarlandschaft untersucht, um ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber den Gefahren der heutigen Zivilisation zu erhöhen. Diese Arbeiten, die an die von Gen. Dezydery Chłapowski eingeführten Traditionen der Gestaltung ländlicher Gebiete anknüpfen, gewannen allgemein Anerkennung und genießen einen internationalen Ruf.