
ROGALIN
Ein Dorf am Fluss Warta, ca. 20 km südlich von Poznań.
Der französische Garten in Rogalin entstand gleichzeitig mit dem Schloss in den 1770er Jahren. Im Einklang mit dem Geist des Spätbarock sollten das Schloss und der Garten eine Einheit bilden. Den Gartensalon, der eine Verlängerung des sich im Erdgeschoss des Schlosses befindenden Salons sein sollte, betrat man daher durch die Terrasse. Den Abschluss des Gartensalons bildete ein Aussichtshügel, entlang seiner Seiten wurden je zwei Hainbuchenspaliere angepflanzt. Der direkt am Schloss liegende Teil des Gartens ist am ansprechendsten. Vom zentral gelegenen Blumenbeet zweigen sich sternartig die Parkpfade ab. Ein Schmuck des Gartensalons sind steinerne Rokokoskulpturen.
Hinter dem französischen Garten liegt der englische Garten, der an der Stelle des alten Eichenwaldes entstand. Seine planmäßige Pflege begann am Beginn des 19. Jahrhunderts. Damals entstand die Allee, die den Park in Form einer Schleife umgibt. An ihr wachsen u.a. die bekanntesten Naturdenkmäler von Rogalin, die Eichen Lech, Czech und Rus. Im Park gibt es natürliche, besucherfreundlich gestaltete Lichtungen und mehrere angeordnete Aussichtspunkte. So entstand ein gewaltiger, im Stil der Romantik erhaltener Landschaftskomplex.
Der englische Park, der keine deutlich markierten Grenzen besitzt, geht unauffällig in die Auen an der Warta über. Berühmt sind die Auen durch die in Europa größte Ansammlung von Eichen, unter denen es auch solche gibt, die 600 Jahre alt sind. Sie sind einer der Anziehungspunkte des Rogalin-Landschaftsparks. Der Umfang mancher historischen Eichen misst heute sogar 10 m. Die berühmtesten unter ihnen tragen die Namen „Lech“, „Czech“ und „Rus“ (sie besitzen jeweils den Umfang von 930, 810 und 670 cm). Nach einer Überlieferung sind sie ein Andenken an den Abschied von drei Brüdern, die sich von hier aus auf den Weg in drei Weltrichtungen begaben.