Kreisstadt an der Warta, ca. 100 km östlich von Poznań, an der Straße nach Warschau.
Frühestes und zugleich bekanntestes Denkmal von Konin. Die romanische Steinsäule, in der Umgangssprache „Meilensäule” genannt, wurde aus Sandstein angefertigt, der aus Brzeźno stammte. Sie war ursprünglich in einer Entfernung von 52 km von Kalisz und Kruszwica aufgestellt worden und ist das älteste Verkehrszeichen in Polen und eines der wenigen derartigen Denkmäler der mittelalterlichen materiellen Kultur in Europa. Ihre Form erinnert an einen Kegel, sie ist 2,5 m hoch. Auf der Säule ist eine lateinische Inschrift eingemeißelt, die aus vier Versen besteht, denen jeweils das Kreuzzeichen vorangestellt ist. Sie lautet:
Im Jahr 1151 der Fleischwerdung unseres Herrn
Nach Kalisz von Kruszwica hier fast der mittlere Punkt
Das zeigt die Anweisung des Wegs und der Gerechtigkeit
die der Comes Palatin Piotr zu fertigen befahl
und er halbierte auch sorgfältig diesen Weg
Zu seinem Gedenken möge jeder Reisende
ein Bittgebet an den gütigen Herrgott richten.
Die erwähnte Säule ist eine Quelle vieler Rätsel und Gegenstand wissenschaftlicher Streitigkeiten sowie Hypothesen. Sie betreffen u.a. die Person des Stifters, die Übersetzung des lateinischen Textes sowie auch die Genese und die Funktion der Säule. Es ist nämlich sehr wahrscheinlich, dass sie schon zu heidnischen Zeiten gefertigt worden war und Mitte des 12. Jahrhunderts lediglich die Inschrift eingemeißelt wurde. Die Säule von Konin wurde bereits von Jan Długosz erwähnt, der ihre Stiftung mit Piotr Włost Włostowicz (Dunin) in Verbindung brachte.
Der Letterschnitt der Inschrift von Konin diente als Muster für die Aufschriften auf dem in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gebauten Sarkophag Mieszkos I. und Boleslaus’ des Tapferen im Dom zu Poznań.
Zurzeit kann man die Säule neben dem ältesten Gotteshaus in Konin, der Pfarrkirche des hl. Bartholomäus sehen.
Mit der Zeit wurde diese Säule neben dem Wappen zum Symbol der Stadt.