Die ersten Mönche, die nach Wielkopolska kamen, waren Benediktiner aus der Einsiedelei Pereum nahe Ravenna in Italien, die 1002 eine Einsiedelei in der Nähe von Międzyrzecz gründeten und dort ein Jahr später den Märtyrertod erlitten. In der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts entstanden zwei neue Benediktinerabteien – in Mogilno (1065) und Lubiń im Kreis Kościan (1070-1075). Die eingewanderten Mönche erwiesen sich nicht nur als Seelsorger, sondern propagierten vor allem die Entwicklung von Kultur, Schulwesen und Landwirtschaft. Da sie schriftkundig waren, gehörten sie zur intellektuellen Elite und bekleideten Posten in der staatlichen Verwaltung und in der Diplomatie.
Seit Mitte des 12. Jahrhunderts setzten die Zisterzienser das Werk der Benediktiner fort – eine Kongregation, deren Aufgabe es vor allem sein sollte, die strengen Regeln des klösterlichen Lebens zu erneuern. Die erste Zisterzienserabtei entstand in den Jahren 1143-53 in Łekno (heute Kreis Wągrowiec), die zweite 1175 in Ląd (Kreis Słupca), weitere folgten im 13. Jahrhundert, u.a. in Gościkowo-Paradyż im Kreis Świebodzin (1230-1236) und in Obra im Kreis Wolsztyn (1231-1238). Die Devise der Zisterzienser lautete: bete und arbeite (ora et labora), denn die Mönche widmeten ihre Zeit außer dem Gebet der Arbeit und lebten zugleich in Armut.