In der Woiwodschaft wielkopolskie gibt es 13 Landschaftsparks, von denen jeder einen anderen Charakter hat. Der Landschaftspark Zielonka-Heide ist ein großer Waldkomplex mit dem Berg Dziewicza Góra (143 m ü.d.M.) als höchster Erhebung, der Rogalin-Landschaftspark schützt einen der größten Bestände jahrhundertealter Stieleichen in Europa, das Gebiet des Lednica-Landschaftsparks ist die Wiege des polnischen Staates. Der Chłapowski-Landschaftspark umfasst eine einmalige Agrarlandschaft mit einem erhaltenen System von Heckeneinpflanzungen. Erwähnenswert sind auch der Warta-Landschaftspark, der für Vogelfreunde sehr attraktiv ist, der Żerków-Czeszewo-Landschaftspark mit seiner äußerst vielgestaltigen postglazialen Landschaft, oder der Gopło-Landschaftspark, der natürliche und geschichtliche Elemente des sog. Piastenwegs in sich vereint.
Landschaftsschutzgebiete sind Territorien, die wegen ihrer besonderen Landschaft mit differenzierten Ökosystemen unter Schutz stehen, sie sind wertvoll für den Fremdenverkehr und dienen der Erholung, erfüllen jedoch auch die Funktionen ökologischer Korridore. In der Woiwodschaft wielkopolskie gibt es 34 Landschaftsschutzgebiete. Als Beispiel seien hier das Tal des Flusses Samica Kierska in der Gemeinde Suchy Las, die Sumpfgebiete von Środa Wielkopolska, das Tal des Flusses Ciemna und die Żerków-Schweiz genannt. Einzelne lebende und unbelebte Naturgebilde oder ihre Ansammlungen werden als Naturdenkmäler geschützt. Sie besitzen häufig wissenschaftlichen, kulturellen, geschichtlichen, landschaftlichen und Denkmalswert. Naturdenkmäler können einzelne Bäume, Alleen, kleine Felsen, Findlinge, Quellen und Höhlen sein, beispielsweise die Rogaliner Eichen, die Platanen im Park in Dobrzyca, die Lindenalleen bei Margońska Wieś, der Hedwigstein bei Gołuchów (der größte Findling in Wielkopolska), der Wojciech-Stein in Budziejewko (schon seit 1840 geschützt) oder die Quelle bei Tomice. Dokumentationsstellen werden u.a. für den Schutz geologischer Formationen, Versteinerungen, Mineralgebilden errichtet. Sehenswert ist die Dokumentationsstelle „Profil des rosa Salzes” im Salzbergwerk in Kłodawa. Natur- und Landschaftskomplexe werden zum Schutz wertvoller Teile der natürlichen und der Kulturlandschaft und zum Erhalt ihrer ästhetischen Werte abgesteckt. Als Beispiel sei der Natur- und Landschaftskomplex „Glińskie Góry” genannt, der zum Schutz der malerischen, waldbedeckten Parabeldünen, auch Bogendünen genannt, errichtet wurde.
Natura 2000 ist ein europäisches Netzwerk des Naturschutzsystems, das zum Erhalt des europäischen Naturerbes geschaffen wurde. Ihr liegen die Vogelschutz-Richtlinie und die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie des Europarats zugrunde. Sie bilden eine Anleitung, um in Polen Spezielle Vogelschutzgebiete (OSO) und Spezielle Habitat-Schutzgebiete (SOO) zu erarbeiten und abzustecken. Die Vogelschutzgebiete (OSO) sind dazu da, um den Schutz und Erhalt der wild lebenden Vogelarten zu gewährleisten, die Habitat-Schutzgebiete (SOO) hingegen sollen die natürlichen Habitat-Typen und Artenhabitate schützen. In der Woiwodschaft wielkopolskie gibt es 19 Vogelschutzgebiete und 29 Habitat-Schutzgebiete.