KALISZ UND UMGEBUNG
Keine Stadt in Polen kann sich einer älteren schriftlichen Urkunde rühmen; erstmals wurde Kalisz im 2. Jahrhundert n. Chr. von dem griechischen Geographen Claudius Ptolemäus in seiner Schilderung Europas erwähnt. Die reiche Vergangenheit wird durch zahlreiche Denkmäler vom frühen Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert belegt, u.a. die Ausgrabungen im archäologischen Reservat im ältesten Stadtteil von Kalisz Zawodzie, den gotischen Dom, die barocke Josephsbasilika und einige andere historische Kirchen. Reiche Sammlungen beherbergt das Bezirksmuseum. Eine Sehenswürdigkeit im Maßstab von ganz Wielkopolska sind die historischen Friedhöfe unterschiedlicher Konfessionen. An der Prosna liegt der älteste Stadtpark Polens.
Nicht weit von Kalisz entfernt – 15 km in nordwestlicher Richtung – liegt das Dorf Gołuchów, in dem sich ungewöhnlich reizvolle landeskundliche Objekte befinden, nämlich ein Renaissance-Schloss mit reich ausgestatteten Interieurs (u.a. mit einer Sammlung von Vasen aus Gołuchów – und zwar von antiken griechischen Gefäßen), ein ausgedehnter Park (Fläche von 162 ha) mit einem reichen Baumbestand, das Forstmuseum, das Wisentgehege und in der Nähe des Dorfes der große Hedwigsfindling – der größte Findling in Wielkopolska. In Opatówek, einem Ort 10 km östlich von Kalisz, befindet sich in der ehemaligen Fabrik das Museum für Geschichte Industrie, und in Russów, an der Straße nach Konin das Maria-Dąbrowska-Museum.
DIE ANHÖHEN VON OSTRZESZÒW
Am Südrand von Wielkopolska zieht sich ein Streifen hoher Hügel hin, die einen Vorgeschmack auf das Gebirge liefern. Dort befinden sich die höchsten Erhebungen der Region, nämlich der Berg Kobyla Góra (284 m ü.d.M.) und der Berg Bałczyna (278 m ü.d.M.). In den ausgedehnten Wäldern, mit denen die Hügel bedeckt sind, u.a. Fichten- und Tannenforsten, befinden sich Naturreservate. Unter den Denkmälern stechen das Schloss in Antonin, der Schlossturm in Ostrzeszów und die Holzkirche „na Pólku” in Bralin hervor. In Kotłów, einem Dorf am Rand der Hügel und des Prosna-Tals, steht eine romanische Kirche aus dem 12. Jahrhundert. Ein Urlaubsort mit einer umfangreichen Fremdenverkehrsbasis (Freibad, Hotels) ist das Dorf Kobyla Góra. Zahlreiche markierte Wanderwege erleichtern Fußwanderungen.
LESZNO UND UMGEBUNG – LAND DER DENKMÄLER
Das südwestliche Wielkopolska grenzt an Dolny Śląsk, in der Vergangenheit ein Gebiet, in dem sich Auswanderer aus Böhmen, Deutschland und Schlesien, Menschen unterschiedlicher Konfessionen, niedergelassen hatten. Unter ihnen gab es hervorragende Künstler. Daher gibt es in dieser Region wertvolle Kunstdenkmäler, hauptsächlich aus dem 17. Und 18. Jahrhundert. In erster Linie seien das Rathaus und die Nikolauskirche - eine Stiftskirche in Leszno, das Schloss und die Stadtbebauung in Rydzyna, die Schlösser in Pawłowice, Gębice und Pępowo genannt. In Gostyń befindet sich eine der schönsten Kirchen in Polen – die Basilika der hl. Jungfrau Maria auf dem Berg Święta Góra, eine Kopie der berühmten venezianischen Kirche Santa Maria della Salute. Im nicht weit davon entfernten Lubiń stehen zwei Kirchen romanischer Provenienz; eine davon ist die Klosterkirche der Benediktiner. Die gotische Baukunst wird in sehr gutem Stil von den Pfarrkirchen in Gostyń, Kościan und Wschowa präsentiert. In Rawicz ist die aus dem 18. Jahrhundert stammende stilvolle Bebauung der Stadt in großem Maße erhalten geblieben. An den Seen in der Umgebung von Osieczna und Boszkowo befinden sich Freibäder und Ferienanlagen.