DAS NOTEĆ-TAL
Im nördlichen Wielkopolska fließt der Fluss Noteć durch das ausgedehnte Toruń-Eberswalder Urstromtal. An einigen Stellen schmiegen sich hohe Hügel an das Tal und gestalten die Landschaft pittoresk und abwechslungsreich. Im Zwischenstromland von Warta und Noteć erstrecken sich die großen Wälder der Noteć-Heide, die eine Fläche von 135.000 ha einnehmen und im Herbst Hobby-Pilzsammler aus vielen Regionen Polens anlocken. Landschaftlich besonders schöne Gebiete sind die Umgebung von Czarnków, Chodzież und am Nordrand die Gegend um Kaczory und Osiek. Sie sind hervorragend für Fußwanderungen geeignet. Interessante Denkmäler befinden sich in Wieleń – ein Schloss aus dem 18. Jahrhundert, in Czarnków – eine Kirche aus dem 15. Jahrhundert, in Lubasz – eine Kirche aus dem 18. Jahrhundert und in Chodzież – Weberhäuser aus dem 18. Jahrhundert.
KRAJNA ZACHODNIA
Die Gebiete nördlich des Noteć-Tals an der Gwda und an der Drawa tragen den Namen Krajna Zachodnia. Hier befinden sich große Waldkomplexe, zwischen denen reizvolle Fluss- und Seetäler liegen. In der Umgebung von Złotów wehrte sich die polnische Bevölkerung in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen heldenhaft gegen die Germanisierungsaktion. Anfang 1945 fanden in Piła und in der Umgebung nördlich dieser Stadt schwere Gefechte statt, u.a. kämpften die Soldaten der I. Polnischen Armee um die Bezwingung der deutschen Verteidigungslinie, der Pommernstellung. Zahlreiche mit jener Zeit verbundene Objekte und Erinnerungsstücke bilden die landeskundliche Hauptattraktion von Krajna Zachodnia. Die nach 1945 gesprengten Befestigungsanlagen kann man in Zdbice (dort befindet sich auch ein interessantes Museum), Wałcz und in der Gegend von Tuczno besichtigen. In Tuczno an der Landenge zwischen den Seen erhebt sich ein sehenswertes Schloss aus dem 15. Jahrhundert. Die größte Stadt des nördlichen Wielkopolska – Piła, die Heimatstadt von Stanisław Staszic, besitzt zwei Museen sowie eine Avantgarde-Kirche aus den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts. An den zahlreichen Seen von Krajna entstanden Badestellen und Ferienanlagen.
PAŁUKI
Pałuki ist eine historisch-ethnographische Region im nordöstlichen Wielkopolska mit den Zentren in Kcynia, Wągrowiec und Żnin. In diesen Städten befinden sich wertvolle Baudenkmäler, u.a. in Wągrowiec – eine gotische und eine barocke Kirche, in Żnin – eine gotische Kirche und ein Rathausturm. In Gołańcz stehen Schlossruinen, die zu den prächtigsten in Wielkopolska gehören. Der bekannteste Ort von Pałuki und zugleich das bekannteste archäologische Objekt in Polen ist Biskupin. Dort wurde eine im 8. Jahrhundert v.d.Z. entstandene große Burg entdeckt. Jedes Jahr im September findet in Biskupin ein sehr beliebtes archäologisches Festival statt. Schlossruinen und das Schmalspurbahnmuseum befinden sich unweit von Biskupin in Wenecja. Bedeutsame Entdeckungen wurden in den letzten Jahren in Łekno bei Wągrowiec gemacht, wo 1143 das erste Zisterzienserkloster in Wielkopolska errichtet wurde. In Tarnowo Pałuckie steht eine Holzkirche aus dem 16. Jahrhundert, eine der ältesten hölzernen Gotteshäuser in Polen.