Die Geschichte der größten Kirche in Polen reicht mit ihren Wurzeln ins 19. Jahrhundert zurück. Tomasz Kłossowski, der an den napoleonischen Kriegen teilnahm, wurde in der Schlacht bei Leipzig (1813) verwundet. Dem Tod nahe, auf fremden Boden bat er die Muttergottes inbrünstig um Hilfe. In den Strahlen der rot untergehenden Sonne erschien ihm plötzlich Maria und versprach ihm eine gesunde und baldige Heimkehr. Gleichzeitig trug sie ihm auf, ein Bildnis der Muttergottes zu finden und in seiner Heimat den Menschen zu zeigen. Erst im Jahre 1836 fand er ein Bildnis seiner Maria, mit weißem Adler auf der Brust, das er an einem Baum im Grąblin-Wald bei Licheń aufhing. Seit 1852 betrachteten Gläubige das Gnadenbild als Kultstätte, vor dem sie ihre Bitten vortrugen, bis es in die neue Kirche verlagert wurde. Da der Marienkult im Laufe der Zeit immer weitere Kreise zog und immer mehr Pilger hierher kamen, stellte es sich heraus, dass die bisherige Kirche nicht mehr genügte. 1994 begann der Bau eines neuen Gotteshauses, das zehn Jahre später, am 12. Juni 2004, geweiht wurde. Es erhielt imposante Ausmaße, nämlich eine Länge von 139 m und eine Breite von 77 m, womit es zur größten Kirche in Polen und zur siebtgrößten in Europa wurde. Sie vermag 15.000 Gläubige aufzunehmen. Der mit 141,5 m höchste Kirchturm in Polen, von dem aus man bei gutem Wetter bis Konin blicken kann, überragt die Kirche. Doch das sind noch nicht alle Rekorde. Der Turm ist zugleich ein Glockenturm, der die größte Glocke in Polen, die „Maryja Bogurodzica” (Gottesgebärerin) mit einem Gewicht von 15 Tonnen, birgt. Die musikalische Umrahmung der Kirchenfeiern bildet die größte Orgel in Polen, die viertgrößte in Europa. Sie hat 157 Stimmen, eingebaut sind über 10.000 Orgelpfeifen, von denen die größte 783 cm hoch ist. Die Pfeiler des Säulengangs, der in die Basilika führt, sind die schlanksten in der Welt. Bei einem Durchmesser von 1,3 m sind sie ganze 25,1m hoch.