
PĘPOWO
Ort im Landkreis Gostyń etwas abseits der Hauptverkehrsstraßen, etwa 15 km südöstlich von Gostyń.
Der großpolnische Magnat Adam Florian Konarzewski, Gemahl von Zofia aus dem Haus Opalińska vom Wappen Łodzia, der als Stifter der Kirche und des Klosters der (auch Philippiner genannten) Kongregation des Oratoriums des Hl. Philipp Neri auf Święta Góra bei Gostyń bekannt ist, errichtete (sicher vor 1676) in Pępowo eine neue barocke Residenz.
Die im 17. Jh. erbaute Barockresidenz der Familie Konarzewski überdauerte in ihrer grundlegenden Form bis heute (trotz eines Umbaus im 18. Jahrhundert). Es handelt sich um einen gemauerten, verputzten, zweigeschossigen Bau mit einem Obergeschoss, das höher als das Erdgeschoss ist und das von einem hohen Dach bedeckt ist. Angelegt wurde der Bau auf einem rechteckigen Grundriss mit flach hervorspringenden Risaliten im Mittelteil der Front- und Rückfassade und an den Gebäudeseiten anliegenden ursprünglich zweigeschossigen Ausluchten – befensterten Vorsprüngen aus der Gebäudefront als Teil des Innenraumes.
Das Schloss in Pępowo ist möglicherweise ein Werk von Tilman van Gameren oder des mit ihm zusammenarbeitenden, in Warschau ansässigen italienischen Bildhauers und königlichen Architekten Giuseppe Simone Bellotti.
Ende der 60er Jahre des 18. Jh. nahm er die Arbeiten beim Umbau der Residenz auf. Die Änderungen betrafen nicht nur das Gebäude selbst, sondern auch die Architektur und Gestaltung des Umfelds mit den zwei Vorhöfen des Schlosses. Der erste, Avant-cour, an den Seiten durch Ställe, Wagenschuppen und Wohngebäude für das Dienstpersonal flankiert, war durch über drei Tore verfügende Mauer von dem Ehrenhof - Cour d"honneur - abgetrennt, der von symmetrisch angeordneten Seitengebäuden eingefasst war. Die Hofhäuser wurden mit schräg aufgestellten Mauern mit halbrunden Durchlässen mit den Ecken der Ausluchten verbunden, die auf die Höhe eines Geschosses gesenkt und mit hohen Mansardenwalmdächern versehen wurden.
Der Frontrisalit wurde mit einer dreieckigen Verdachung bekrönt, der Risalit der Rückfassade mit einer Art Attika, in die eine Rokokokartusche eingearbeitet ist. Über ihnen wurde, als Hauptdominante, der Kuppelaufbau des Mansardendaches mit Dacherkern entworfen. Dem Haupteingang liegt in der Achse der Frontfassade ein Windfang vor, der auf vier Pfeilern ruht.
Wahrscheinlich wurden diese Arbeiten von Ignacy Graff ausgeführt, der möglicherweise auch die Innenräume einer Modernisierung unterzogen hat. Dabei wurde die Treppe umgebaut und ein repräsentativeres, doppelläufiges Treppenhaus geschaffen.
Heute befindet sich das Schloss Pępowo in Privatbesitz.