Wielkopolska, eine Region, die in direkter Nachbarschaft von Westpommern lag, das von den Schweden beherrscht war, war als erstes Land dem Angriff des Aggressors ausgesetzt. Im Sommer 1655 setzten sich drei schwedische Verbände gegen Polen in Marsch, zwei aus Pommern und eine aus Livland. Im Juli hatten die Truppen des Marschalls Arvid Wittenberg im Raum Ujście Stellung bezogen. Trotz günstiger Verteidigungsbedingungen kapitulierte der dort zusammengerufene polnische Landsturm, der vom Woiwoden von Poznań, Krzysztof Opaliński, angeführt wurde, am 25.07.1655 fast kampflos. Diese Entscheidung war ausschlaggebend für die Katastrophe des gesamten Verteidigungsplans Polens.
Die Besatzer gebärdeten sich auf den besetzten Gebieten ohne jegliche Sentimentalität und begannen das Land rücksichtslos auszurauben. Rasch entstanden als Antwort auf ein derartiges Verhalten Partisanenabteilungen, die anfänglich auf eigene Faust den Kampf gegen die Schweden aufnahmen. Heute geht man davon aus, dass der erste Organisator einer größeren Partisanenabteilung in Wielkopolska der Woiwode von Podlasie, Piotr Opaliński, gewesen ist: kurz darauf machte auch der Starost von Babimost Krzysztof Żegocki von sich reden.
Lange dauerten die intensiven und mit unterschiedlichem Glück geführten Kämpfe zwischen den polnischen Verbänden, den Schweden und den mit dem Aggressor verbündeten Brandenburgern (u.a. im Raum Gniezno, Kłecko, Babimost, von einer Hand in die andere ging auch Poznań über); auf dem Gebiet von Wielkopolska war auch der berühmte Freischärler Stefan Czarniecki aktiv. Zwei Jahre später hatte sich die Lage schon so weit geklärt, dass am 26.11.1657 in der Hauptstadt von Wielkopolska unter Teilnahme von König Johann Kasimir, Stefan Czarniecki und Piotr Opaliński Kriegsrat gehalten wurde, bei dem die Einzelheiten des weiteren Kriegs gegen die Schweden festgelegt wurden.
Die schwedische „Sintflut” hatte Polen riesige Verluste zugefügt, die den Prozess seines allmählichen Verfalls einleiteten. Die Übergriffe des Besatzers, das nicht viel mildere Verhalten der Soldaten der eigenen Verbände und die riesigen Zerstörungen unterbrachen die Zeit der friedlichen Entwicklung der Region.