Stadt an der Warta. Hauptstadt der Region Wielkopolska, der Woiwodschaft Wielkopolska und Sitz der Erzdiözese Poznań. Wichtiger Punkt auf dem Piastenweg.
Das Kloster der Unbeschuhten Karmeliten wurde 1617 von Katarzyna Czarnkowska, geborene Leszczyńska, mit Unterstützung ihres Gatten Adam Sędziwój Czarnkowski, des Generalstarosten von Wielkopolska, gestiftet. Die Karmeliter kamen 1618 nach Poznań. Bereits drei Jahre später fand die Weihe der hölzernen Klosterkirche statt. Mit dem Bau des massiven Gotteshauses wurde ca. 1644 begonnen; dieser wurde anfangs durch Cristoforo Bonadura den Älteren, und nach dessen Tod von Giorgio Catenazzi unter Beteiligung von Cristoforo Bonadura dem Jüngeren geleitet. 1687 wurde die fertig gestellte Kirche liturgisch eingeweiht.
Das gemauerte Klostergebäude wurde in mehreren Phasen in den Jahren 1685-1756 errichtet. 1801 lösten die preußischen Verwaltungsbehörden das Kloster auf und die Klosterbauten wurden vom Militär übernommen. In den Jahren 1831-1918 diente das Gotteshaus als evangelische Kirche und in den Jahren zwischen den beiden Weltkriegen als römisch-katholische Garnisonskirche. 1945 kehrten die Karmeliter in die bei Kämpfen zerstörten Klosterbauten zurück.
Die barocke St. Josef Kirche wurde auf dem Grundriss eines Kreuzes mit zwei zum Mittelschiff über Arkaden geöffneten Kapellenpaaren errichtet. Interessant präsentiert sich die Fassade des Gotteshauses, die mit Lisenen und Gesimsen gegliedert und mit Nischen und Fensteröffnungen verziert ist. Kirchenschiff und Chorraum sind mit einem Tonnengewölbe mit Lünetten, das Kreuzungsfeld mit einem Segelgewölbe und das Transept mit einem Tonnengewölbe versehen. Die Kanzel wurde 1962 aus Fragmenten der Kanzel einer ehemaligen evangelischen Kirche in Obrzycko (dt. Obersitzko) und Plastiken erbaut, die aus einer ehemals evangelischen Kirche im schlesischen Maciejowa (dt. Maiwaldau) stammen. Im Chor befinden sich Erinnerungstafeln von Einheiten der Posener Garnison, die 1939 Teil der Armee „Poznań” waren. Eine Tafel im Vorraum gibt darüber Auskunft, dass in der Kirche 1673 Mikołaj Skrzetuski bestattet wurde, der das historische Vorbild der literarischen Gestalt des Jan Skrzetuski aus dem Roman "Mit Feuer und Schwert" von Henryk Sienkiewicz war.
Von Westen schließt sich an die Kirche das vierflügelige Klostergebäude mit Innenhof an.
Adresse:
ul. Działowa 25
60-967 Poznań
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