Kreisstadt, ca. 115 km südlich von Poznań an der Straße nach Breslau.
Mit dem Bau der Rawiczer Kirche des hl. Andrzej Bobola wurde 1803 begonnen. Die heutige Kirche ist jedoch nicht das erste Gotteshaus an dieser Stelle. Die ursprüngliche Dreifaltigkeitskirche wurde im Jahre 1639 in Skelettbauweise als evangelische Gemeindekirche errichtet, d.h. ein Jahr nach der Verleihung des Gründungsprivilegs der Stadt durch den polnischen König Władysław IV. (gestiftet wurde sie von dem Stadtgründer, dem Gutsherrn Adam Olbracht Przyjemski). 1707 brannte sie vollständig nieder. Das nächste Gotteshaus wurde zwischen 1724 und 1729 an derselben Stelle errichtet, es wurde aber im Jahre 1801 ebenfalls ein Opfer der Flammen.
Die Kirche des hl. Andrzej Bobola wurde im spätklassizistischen Stil errichtet. Der Kirchturm (ein gemeinsames Element der vier von Langhans in Dzierzoniów/Reichenbach, Rawicz/Rawitsch, Syców/Groß Wartenberg und Wałbrzych/Waldenburg entworfenen Kirchen) ist im unteren Teil rechteckig und zur Spitze hin zylindrisch. Im Turm hängen drei Glocken mit den Namen Andrzej, Maryja und Maksymilian. Der Turm wird von einer Kuppel auf 8 Säulen bekrönt. Die Kuppel ist mit Kupferblech beschlagen (1975) und wird von einer Kugel mit einem Durchmesser von 1m und einem fast 2 m hohen Kreuz überragt.
Sehenswert sind das historisch wertvolle Taufbecken mit einer Darstellung der Taufe Christi vom Beginn des 19. Jh. und die monumentale Orgel, die mit 50 Registern eine der größten in Polen ist. Gebaut wurde sie in den Jahren 1917-1918 von dem in der Zeit zwischen den Weltkriegen namhaften Unternehmen Schlag. In den frühen 80er Jahren wurde die Orgel von Grund auf restauriert und modernisiert
Die Kirche des hl. Andrzej Bobola ist nicht sehr alt, wurde jedoch wegen ihrer Einzigartigkeit (insbesondere die Emporen) in die polnische Denkmalliste eingetragen.
Adresse:
ul. Ignacego Buszy 3a
63-900 Rawicz
Tel. +48 (0)65 545 20 66