MOGILNO
Stadt in der Woiwodschaft Kujawien-Pommern ca. 80 km südöstlich von Poznań. Wichtiger Punkt auf dem Piastenweg.
Die Kirche des hl. Apostels Johannes und die Gebäude der ehemaligen Klosteranlage liegen auf der Halbinsel, die in den See Jezioro Mogileńskie hineinragt. Im 10. Jahrhundert entstand hier eine Wehrsiedlung, die bis zur Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert überdauerte. Auf dem Gelände dieser Burg wurde im 11. Jahrhundert eine große dreischiffige Basilika für die Benediktiner gebaut. Diese Kirche war eine der monumentalsten romanischen Bauvorhaben in Polen. Ein Unikat war das Presbyterium auf zwei Ebenen (derzeit östliche Krypta). In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde die Kirche im spätromanischen Stil umgebaut und in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts erhielt das Gotteshaus ein gotisches Gewölbe. Während des Umbaus in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurden bis heute überlieferte gotische Formen eingeführt.
Im Hauptschiff und im Presbyterium befindet sich ein Sterngewölbe und in den Seitenschiffen ein sehr selten anzutreffendes Kristallgewölbe, das aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts stammt. Der prächtige Rokokoaltar aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts besitzt im Mittelfeld ein Gemälde der Maria Schnee aus dem 17. Jahrhundert. Im Lettner befinden sich zwei barock-klassizistische Altäre aus dem 18. Jahrhundert. Aus derselben Zeit stammen die Kanzel sowie das mit neuen Figuren der Äbte von Mogilno geschmückte Chorgestühl.
Unter dem Musikchor befindet sich eine Serie von Wandgemälden aus dem Jahre 1814, welche die legendäre Geschichte des Klosters in Mogilno aus dem 11. Jahrhundert darstellen. Daneben sind Teile polychromer Malereien aus dem 16. Jahrhundert zu sehen, die in den letzten Jahren entdeckt wurden.
Von Süden her grenzen die ehemaligen Klostergebäude mit dem Viridarium in der Mitte an die Kirche. Im Viridarium befindet sich ein 8 m tiefer Brunnen aus dem 11. Jahrhundert. Der Eingang in das Kellergeschoss der Kirche befindet sich im Vorraum, der das Presbyterium mit dem östlichen Kreuzgang des Klosters verbindet. Die Treppe führt in die sog. Ostkrypta unter dem Presbyterium (ursprünglich hatte die Krypta den unteren Teil des Zwei-Etagen-Presbyteriums gebildet). Das Innere dieser Krypta ist mit einem Wiegengewölbe aus dem 13. Jahrhundert überfangen. In der Mittelkrypta befindet sich eine Ausstellung, die die Ergebnisse der archäologischen Arbeiten aus den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts präsentiert. Daran schließt die Westkrypta an, die mit einem auf einem Pfeiler gestützten romanischen Kreuzgewölbe bedeckt ist. Ursprünglich hatte sie als Ordenschor fungiert.
Die Klostergebäude stammen aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Im Südflügel waren die Räume des Abtes untergebracht, im Ostflügel befanden sich die Zellen der Ordensbrüder.
Zurzeit befindet sich in den Klosterräumen das Europäische Begegnungszentrum Wojciech-Adalbert. 1998 wurde in den Klostergebäuden am Ostteil der Kirche ein Denkmal des hl. Adalbert aufgestellt.
Adresse:
ul. Benedykta XVI nr 1
88-300 Mogilno
Tel. +48 52 315 24 08