![Die Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit in Strzelno (Strelno)](https://regionwielkopolska.pl/de/wp-content/uploads/2018/11/strzelno-1-ogolny-zs-mini.1254764565.jpg)
Das Hauptschiff trennen von den Seitenschiffen vier berühmte romanische Säulen vom Ende des 12. Jahrhunderts. Sie sind in Sandstein ausgehauen worden, später wurden sie zugemauert und 1946 neu entdeckt. Reich verziert ist das zweite Säulenpaar, an einer jeden Säule entdeckt man an drei Höhen 18 Gestalten, die durch Friese mit Pflanzenmotiven voneinander getrennt sind. Die Reihenfolge der in Stein ausgehauenen Gestalten an der rechten Säule entspricht der Wichtigkeit der Symbole. An der südlichen Säule entdeckt man somit auf der unteren „Etage“ die Demut, die Frömmigkeit, die Schule des Dienstes dem Herrn und die Kardinaltugenden: die Besonnenheit, die Gerechtigkeit und die Enthaltsamkeit. In der mittleren Zone sind die Tugenden des Ordenslebens dargestellt, die symbolischen Figuren im oberen Teil stellen die Liebe, die Hoffnung, den Glauben dar, ferner den Gehorsam in drei Aspekten: dem Gott, der weltlichen Gewalt und der geistlichen Obrigkeit gegenüber. An der linken Säule wurden die Symbole von Lastern und Sünden eingemeißelt. Auf der untersten Grundstufe sieht man: den Hochmut – die Machtgier, die Heimtücke, die Ungerechtigkeit, die Lüge, den Ärger und die Habgier. Die mittlere Gruppe symbolisiert die Frevel und Mängel dieser Welt: Mord, Raub, Rache, Ketzerei, Völlerei und Egoismus. Die Reihe der Mängel auf der höchsten Etage bilden Eifersucht, Faulheit, Eitelkeit, eitler Ruhm, Unreinheit und Verzweiflung. Die Form und der Stil der Reliefs erlaubt die Annahme, dass der Schöpfer des Programms und der Bildhauer aus Westeuropa stammte. Der Autor des Programms war vermutlich ein Mönch – Norbertiner aus einem Kloster in Frankreich oder in Deutschland. Die Säulen entstanden in Strzelno, vermutlich in den Jahren 1180–1190, als Rohstoff diente der Sandstein aus dem Steinbruch in Brzeźno bei Konin. In dem aus dem 18. Jh. stammenden Altar sieht man u.a. ein Bild aus dem Jahr 1892, das die Krönung der Allerheiligsten Jungfrau Maria darstellt.
Entlang der Wände des aus dem 15. Jh. stammenden Presbyteriums, die heute zum Teil abgetragen sind, steht ein mit Intarsien verziertes Gestühl. An dem verbogenen Regenbogenbalken befindet sich die Kreuzigungsgruppe. Im nördlichen Teil des Transeptes gibt es einen sehr reich verzierten Altar des hl. Kreuzes aus dem 17. Jh. Im mittleren Feld gibt es ein großes Kruzifix aus dem 14. Jh., unter dem Kreuz die Skulpturen von der Muttergottes und dem hl. Johannes. Rund um den Altar, in seiner Umrahmung, befinden sich 20 Figuren von Heiligen, Aposteln und Propheten. In den Altar wurden zahlreiche, reich verzierte Reliquienschreine mit Reliquien von 658 (?) Heiligen und die Reliquie des Heiligen Kreuzes einkomponiert.