Kreisstadt, ca. 115 km südlich von Poznań.
Die Perle von Rawicz – die Ringparkanlage (pol. Planty) ist nach der Krakauer die zweitlängste Anlage dieser Art in Polen, Sie lädt nicht nur zum Spazieren ein, sondern ist auch ein nationales Kulturdenkmal. Sie wurde im 19. Jh. angelegt, jedoch ist nicht allzuviel über die Entstehungsgeschichte bekannt.
In den 30er Jahren des 19. Jh. beschlossen die preußischen Behörden, angesichts der geänderten Kriegsdoktrin, die Befestigungsanlagen der Stadt zu schleifen und die Wassergräben zuzuschütten. Dies konnte durchaus Folge der Tätigkeit der 1837 gegründeten Gesellschaft für Stadtverschönerung sein. Zehn Jahre später wurde das, was von den Wällen übrig geblieben war, mit Bäumen und Weidensträuchern bepflanzt (später kamen noch Ziersträucher hinzu) und so die Planty genannte Ringparkanlage mit einer Länge von etwa 3 km angelegt. Diese ist insofern ungewöhnlich, als sich ihr ursprünglicher, selten anzutreffender rechteckiger Umriss erhalten hat, im Gegensatz zu den meisten Erdbefestigungen auf dem Gebiet Polens (dies betrifft Befestigungsanlagen, die älter als die Rawiczer Fortifikationen sind) mit kreisförmigem Umriss.
Nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit wurde die Ringparkanlage von der städtischen Gärtnerei unter der Leitung von Bolesław Simoni gepflegt (die im übrigen auch für den Kirchenpark verantwortlich war). Heute kümmert sich das Grünflächenamt der Stadt um die Pflege und Erhaltung der Ringparkanlage.
Nach den Daten von 2008 wachsen auf der Ringparkanlage ca. 1300 Bäume und etwa 10.000 Sträucher.
Die gesamte Ringparkanlage wurde als Naturdenkmal in die Denkmalliste eingetragen. Genaue Messungen haben ergeben, dass sie eine Länge von 2716 m (in der Mitte der Alleen) hat und nach der Krakauer (mit 4,4 km) die zweitlängste Ringparkanlage Polens ist.