Kreisstadt, ca. 28 km südöstlich von Konin, an der Strecke nach Łódź.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die gotische Kirche des hl. Johannes des Täufers wegen des schlechten Zustands des Gebäudes abgerissen. An ihre Stelle wurde die neugotische Kirche des Allerheiligsten Herzen Jesu errichtet. Sie entstand in den Jahren 1904-1913 nach einem Entwurf der Warschauer Architekten Konstanty und Jarosław Wojciechowski. In den Jahren 1932-1939 wurden die Fresken, die Entwürfe der Mosaikfenster und der Einrichtung nach dem Konzept des bekannten Künstlers und Schülers von Jan Matejko aus Kraków – Józef Mehoffer (1869-1946) - angefertigt. Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs vereitelte die Fertigstellung des Projekts. Die nach dem Krieg unternommenen Versuche, zu diesen Plänen zurück zu kehren, gelangen nicht vollständig. In den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurden die polychromen Malereien erstmals restauriert. In den Jahren 1982-1985 wurde das Kirchendach mit Kupferblech, das auf Eichenbretter gelegt wurde, gedeckt. Eine weitere Restaurierung wird seit 2003 durchgeführt. Anhand der überlieferten Kartons von Mehoffer entstehen in Kraków die Mosaikfenster für die Seitenschiffe.
Die Kirche des Allerheiligsten Herzen Jesu ist eine geostete dreischiffige Basilika mit einem Querschiff. Auf den Seiten des dreiseitig geschlossenen Presbyteriums befinden sich zwei Kapellen. Im Innern in den Schiffen wurden Kreuzrippengewölbe, an der Schnittstelle der Schiffe Sterngewölbe und im Presbyterium Netzgewölbe angebracht.
Gleich nach dem Bau in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts entstanden die meisten Elemente der Innenausstattung, überwiegend private Stiftungen der Einwohner von Turek.
In den Jahren 1932-1936 wurde an den polychromen Malereien, die an die Volkskunst anknüpfen, gearbeitet. Sie wurden in Kaseintechnik von Józef Mehoffer (Gesichter und Hände der Figuren) und seinen Schülern (sonstige Elemente) angefertigt. Im nächsten Schritt begann man, die Mosaikfenster anzufertigen, die genau wie die polychromen Malereien Mehoffer selbst entworfen hatte. Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurden acht Mosaikfenster geliefert und angebracht (im Presbyterium und im Querschiff). Parallel zu diesen Arbeiten führte Mehoffer 14 Staffeleigemälde mit der Leidensgeschichte Christi aus und begann die Möblierung der Kirche zu entwerfen.
Der im Presbyterium platzierte Hochaltar entstand in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts. In seinem zentralen Teil befindet sich eine Skulptur Christi mit dem heiligen Petrus und Paulus auf beiden Seiten. In der Apsis über dem Altar entstand ein monumentales polychromes Gemälde mit der Darstellung des Königs Christus, der das Allerheiligste Sakrament einsetzt. Auf den Seiten des Altars über den Biforien wurden die Symbole der vier Evangelisten angebracht. An den Seitenwänden des Presbyteriums befinden sich vier Szenen mit evangelischer Thematik, nämlich „Christus der Bräutigam” und „Christus der Gute Hirte” an der Nordwand sowie „Christus der Pilger” und „Christus der Gärtner” an der Südwand. Mit diesen Darstellungen knüpfte Mehoffer an den Stil der römischen Katakombenmalerei an. Im Presbyterium befinden sich ebenfalls vier Mosaikfenster mit Marienszenen. In den niedrigeren Partien der Wände überwiegt das Motiv des „ewigen Knotens” – des Symbols der Unendlichkeit Gottes. Die Standuhr in der Nische auf der Nordseite des Altars bildet mit ihnen ein interessantes Arrangement. Auf dem Netzgewölbe des Presbyteriums wurde der Himmel mit 48 Engelsgestalten dargestellt,
An beide Seiten des Presbyteriums grenzen Seitenkapellen. In der nördlichen Kapelle ist ein gotisches Kruzifix aus dem 15. Jahrhundert untergebracht. Es stammt aus der abgerissenen Kirche des hl. Johannes des Täufers. Von der geplanten Möblierung des Gotteshauses konnten vor dem Krieg lediglich zwei hölzerne Chorgestühle aufgestellt werden. Ihre Ornamentik knüpft an die Motive an, die Mehoffer an den Türen der altstädtischen Bürgerhäuser beobachtet hatte. Die für das Presbyterium bestimmten Chorgestühle sind zurzeit in den Seitenkapellen platziert.