BOREK WIELKOPOLSKI (dt. Borek)
Eine Stadt am Fluss Pogona, 18 km östlich von Gostyń entfernt. Der Name selbst rührt von der Lage in der Nähe eines Urwaldes her. Die Waldgebiete bedecken heute lediglich 15,2% der Fläche der Gemeinde.
Geschichte
Die Stadt, die die Stadtrechte 1392 erhielt, war im frühen Mittelalter als Zdzież bekannt. Nach einem Brand, der die Stadt total zerstörte, beschloss man, sie zu verlegen. Die neue Stadt wurde nach Magdeburger Recht unter dem Namen Borek gegründet. Während der Kriegswirren der Jahre 1655–1660 bestimmte man alle wertvollen Güter für das hehre Ziel eines Kampfes gegen den schwedischen Angreifer. Die durch technischen Fortschritt gekennzeichnete reformerische Zeit der Herrschaft von König Stanisław Poniatowski war eine Periode beschleunigter Entwicklung der Stadt.
Die zweite Teilung Polens 1793 brachte die preußische Herrschaft. In den Jahren 1807–1815 war die Stadt für eine kurze Zeit Teil des Herzogtums Warschau. Das Ende der französischen Dominanz in Europa führte erneut zur Übernahme dieses Gebietes durch Preußen. So blieb es bis zum Jahr 1919, in dem es im Zuge des Großpolnischen Aufstands (1918-1919) zur Befreiung der Stadt kam.
In der Zeit der deutschen Besatzung (1939–1945) gründete man in der Nähe der Stadt, in Bruczków, das berüchtigte Germanisierungszentrum für Kinder. Borek befreite man im Zuge von Kampfhandlungen am 25. Januar 1945. Seit 1958 lautet der offizielle Name der Stadt Borek Wielkopolski.
Sehenswertes
Inmitten des quadratischen Marktes entdecken wir das klassizistische Rathaus aus dem Jahre 1855. Ganz in der Nähe des Marktes befindet sich die Kirche des hl. Bischofs Stanisław aus der zweiten Hälfte des 15. Jh. Besonders sehenswert ist die in Zdzież errichtete frühbarocke Basilika der Trostspendenden Allerheiligsten Jungfrau Maria. Ein Tor aus der Zeit des 18. Jahrhunderts führt zum Gotteshaus, das über eine reiche Innenausstattung verfügt.