DOLSK (dt. Dolzig)
Die Stadt, eine der kleinsten in Großpolen, liegt im Landkreis Śrem, 12 km südlich von der Kreishauptstadt, zwischen den Seen Dolskie Wielkie und Małe. Der Name der Stadt hängt mit ihrer Lage in einer Vertiefung in der Landschaft zusammen.
Geschichte
Die Stadtrechte erhielt Dolsk im Jahre 1359 von König Kazimierz dem Großen (1333–1370) nach Neumarkter Recht (abgeleitet vom Magdeburger Recht). In den Jahren 1793-1919 befand sich Dolsk unter preußischer Herrschaft. Zwischen 1807 und 1815 lag die Stadt in den Grenzen des Herzogtums Warschau. Die Einwohner sind stolz darauf, dass der erste Maschinenring in Großpolen 1866 eben in Dolsk gegründet wurde. Er diente der Selbstorganisation der Bauern und der Verbesserung der Agrarkultur. Die Befreiung von der preußischen Herrschaft kam infolge des Sieges des Großpolnischen Aufstands (1918–1919). Nach der deutschen Besatzung (1939–1945) kehrte die Stadt zu Polen zurück.
Dolsk gehört zu den am schwächsten industrialisierten Städten in Großpolen, es entwickelt sich aber als Tourismus- und Dienstleistungszentrum. Begünstigt wird das durch die Lage auf der Seenplatte Pojezierze Krzywińskie. Ein prägendes Element der Landschaft sind die anmutigen Moränenhügel.
Sehenswürdigkeiten
Westlich vom Markt befindet sich die spätgotische Pfarrkirche des Erzengels Michael aus dem 15. Jh. Das Gotteshaus ist von einer Mauer mit erneuertem barockem Tor umgeben. Daneben steht ein Glockenturm aus dem 18. Jh. Gegenüber der Kirche befindet sich ein aus demselben Jahrhundert stammendes spätbarockes Pfarrhaus. Die Lukarnen im Mansardendach prägen den besonderen Charakter des Gebäudes. Die Świętego-Ducha-Str. führt uns zu der nördlich gelegenen Heiliggeistkirche aus dem Jahr 1618, einer der ältesten Holzkirchen Großpolens, die nach einer Renovierung den alten Glanz wiedererlangte. Auf dem Markt steht das Denkmal einer Ziege, Anknüpfungspunkt an eine örtliche Legende.