Der Warta-Landschaftspark wurde 1995 auf einem Areal von 134,3 km2 gebildet. Er liegt im Wartatal zwischen der Autobahn A2 und der Mündung der Prosna in die Warta unterhalb Pyzdry im Kreis Słupca und im Kreis Września.
Der Park schützt die Landschaft der breiten Talsohle des Warschau-Berliner Urstromtals, in dem Wiesen und Weiden überwiegen, die periodisch von der Warta überschwemmt werden. Da sie häufig ihren Lauf änderte, hat sie zahlreiche Altarme hinterlassen. Der Großteil der Parkfläche wird von offenen Terrains gebildet, meist Wiesen, feuchte Weiden und sumpfige Brachen.
Die Voraussetzung für den Erhalt der gegenwärtigen Landschaft des Parks besteht in seiner wirtschaftlichen Nutzung, wodurch die natürliche Fruchtfolge der Pflanzen gebremst wird. Die einzigartigen Gemeinschaften des Taltyps haben sich durch das Mähen der Wiesen oder ihre Nutzung als Weiden herausgebildet. Eine Besonderheit sind die „Gänseweiden” – Überschwemmungsgebiete, auf denen von weitem sichtbare weiße Gänseherden weiden.
Die spezifischen Merkmale des Ökosystems der Talsohle, insbesondere der Reichtum der Fauna und die zyklischen Überschwemmungen des Flusses, hatten erheblichen Einfluss auf die Herausbildung von Bedingungen, die günstig für Vögel sind. Deshalb wurde dieser Abschnitt des Wartatals als Rückzugsgebiet von Wasser- und Sumpfvögeln von internationalem Rang anerkannt. Es wurde ermittelt, dass auf dem Parkgelände 230 Vogelarten vorkommen, wovon über 150 Arten Brutvögel sind, u.a. Rohrdommel, Zwergdommel, Gans, Graugans, Kiebitz, Kampfläufer, Zwergseeschwalbe und Trauerseeschwalbe. Nicht weniger zahlreich sind Zugvögel, z.B. Seeadler, Schellente und Gänsesäger. Neben den zahlreichen Vögeln treten hier auch interessante Säugetiere auf, von denen insbesondere die auf feuchtem Gelände lebenden Arten erwähnenswert sind, u.a. der Biber, der Fischotter und der Elch.
Da es im Parkgelände viele Wasserbecken gibt, finden hier Kriechtiere ein günstiges Lebensumfeld vor, und die Gewässer der Warta und der benachbarten Wasserbecken bilden den Lebensraum für 33 Fischarten, u.a. Wels, Zander, Aal, Barbe, Zährte, Steinbeißer, Schmerle und Bitterling.
Den hohen natürlichen Wert des Parks machen auch viele Pflanzenarten aus, unter den 57 Arten gibt es gesetzlich geschützte (u.a. Bärlapp, Kuhschelle, Knabenkraut weiße Seerose). Eine Besonderheit sind Komplexe seltener Salzpflanzen (Halophyten), die hier in der Nachbarschaft salzhaltiger Quellen in der Gegend von Pyzdry, Białobrzeg und Wrąbczynek entstehen. Genannt seien hier u.a. Stranddreizack, Strandsimse, Salz-Schuppenmiere und Strand-Milchkraut.
Die Attraktivität des Parks wird durch interessante Objekte ergänzt, die sich auf seinem Gelände befinden. Gleich neben dem Zentrum für Naturpädagogik in Ląd steht ein wertvoller ehemaliger Zisterzienserkomplex, der auf die Liste historischer Denkmäler gesetzt wurde. In der rekonstruierten mittelalterlichen Burg in der Nähe findet jedes Jahr das Festival der Slawischen Kultur und der Kultur der Zisterzienser statt. Vom Schloss der Bischöfe von Poznań in Ciążeń erstreckt sich ein schöner Blick auf das periodisch überschwemmte Altwasser der Warta. Gegenwärtig befindet sich dort eine Bibliothek, die die größte Sammlung von mit Freimaurern verbundenen Erinnerungsstücken zusammenträgt.
Die Anziehungskraft des Parks wird durch den Nadwarciański Szlak Rowerowy (Warta-Radwanderweg) und zahlreiche Bootsverleihe an der Warta noch erhöht.