Wielkopolska ist ein schöner Landstrich, der für Touristen große Anziehungskraft besitzt. Seine Landschaft wurde von dem skandinavischen Gletscher geprägt, der deren Oberflächenstruktur vor rund 12.000 Jahren gestaltet hatte. Er warf Hügelketten auf und begradigte ausgedehnte Ebenen, sein Schmelzwaser schnitt gewaltige Flusstäler in den Boden oder sammelte sich in Mulden, aus denen bis heute bestehende zahlreiche Seen entstanden sind. Wenn wir Wielkopolska durchstreifen, stoßen wir in seiner Landschaft stets auf Spuren, die der Gletscher hinterlassen hat, nämlich im Norden auf das breite Thorn-Eberswalder Urstromtal, das heute vom Fluss Noteć und der unteren Warta durchflossen wird, im mittleren Teil der Region auf das Warschau-Berliner Urstromtal, in dem die Warta und die Obra fließen, die Rinnenseen zwischen Pobiedziska und Murowana Goślina, in der Gegend von Kórnik und Stęszew auf Moränenhügel mit dem höchsten Punkt Kobyla Góra 284 m ü.d.M. oder auf das Durchbruchstal der Warta bei Poznań.
Der Hauptfluss von Wielkopolska ist die Warta mit ihren wichtigsten Nebenflüssen, nämlich der Wełna, der Noteć, der Prosna und der Obra. Diese Flüsse verleihen der Landschaft der Region viel Charme und können als Wasserwege für attraktive Paddeltouren genutzt werden. Die im Norden fließenden Flüsse Wełna und Drawa haben auf großen Strecken den Charakter von Gebirgsflüssen, während die Noteć und die Obra träge vor sich hin fließen, meist zwischen Wiesen und Feldern.
Die postglazialen Seen sind im nördlichen und mittleren Teil der Region so zahlreich, dass sie geographischen Bezeichnungen zugrunde gelegt wurden wie Wielkopolska-Seenplatte, Poznań-Seenplatte, Gniezno-Seenplatte, Chodzież-Seenplatte, Krzywiń-Seenplatte. Sie sind meist unter dem Gletscher aus dem Schmelzwasser entstanden, das zu Flüssen wurde, die tiefe, lange und schmale Rinnen meist in meridionaler Richtung bildeten. Beispiele für Rinnenseen sind u.a. der Popielewo-See (10 km lang) sowie der Lutom-See (5,8 km lang). Ein anderer Typ postglazialer Seen hat sich in den Vertiefungen der Grundmoräne gebildet. Diese Seen haben eine erhebliche Fläche, eine geringe Tiefe und sanfte Ufer. Ein Beispiel für einen solchen See ist der Bytyń-See.
Die Wälder sind in Wielkopolska sehr unterschiedlich verteilt. Die größte Waldbedeckung ist im nordwestlichen Teil der Woiwodschaft zu verzeichnen (über 50% im Kreis Czarnków-Trzcianka), am spärlichsten bewaldet ist der östliche Teil (ca. 10% in den Kreisen Koło und Słupca). Forsten nehmen insgesamt mehr als ein Viertel des Territoriums der Woiwodschaft ein. Der größte geschlossene Waldkomplex ist die Noteć-Heide, die an der Gabelung von Warta und Noteć liegt. Sie ist rund 130.000 ha groß und erstreckt sich auf einer Fläche von ca. 28 km Breite und ca. 100 km Länge. Andere, allerdings viel kleinere Waldkomplexe, sind die Wälder Bory Krajeńskie, die Krotoszyn-Eichenwälder), die Zielonka-Heide, die Wälder um Kórnik und die Wälder des Wielkopolski-Nationalparks. In den Wäldern von Wielkopolska überwiegt die Kiefer, deren Anteil an den Baumbeständen im Schnitt bei ca. 80% und in der Noteć-Heide sogar bei 95% liegt. An zweiter Stelle folgen Eichenbestände, die von zwei einheimischen Arten gebildet werden, der Stieleiche und der Steineiche, die auf sehr fruchtbaren Böden wachsen. Die besonders wertvollen Eichenbestände, die sog. Krotoszyn-Eichenwälder, liefern Nutzholz von höchster Qualität. Die Kiefern und Eichen werden in den Wäldern noch von anderen Baumarten flankiert, das sind hauptsächlich die Birke, die Schwarzerle, die Fichte, die Buche, die Weißbuche und der Ahorn. An dieser Stelle sei der größte Bestand alter, rund 600 Jahre alter Stieleichen in Europa erwähnt, die auf den Wartawiesen und Feldern in der Gegend um Rogalin wachsen. Es wurden ganze 1453 Eichen gezählt. Um der Bevölkerung die Forstproblematik näher zu bringen, wurden Promotionswaldkomplexe (Leśne Kompleksy Promocyjne) errichtet, deren Aufgabe darin besteht, die Bevölkerung zum ökologischen Denken zu erziehen (Lehrpfade, Zentren für naturkundliche Erziehung), wissenschaftliche Forschungen zu fördern und die Erfordernisse der Forstwirtschaft mit dem aktiven Schutz der Ökosysteme in Einklang zu bringen. In Wielkopolska gibt es den Promotionswaldkomplex Rychtal-Wälder (Leśny Kompleks Promocyjny Lasy Rychtalskie), der für seinen interessanten Kiefernökotyp, der sog. Rychtal-Kiefer, bekannt ist. Sie erreicht eine Höhe bis zu 35 m und liefert hochwertiges, fein geädertes Holz. Ein zweiter Promotionswaldkomplex befindet sich in der Netzer Noteć-Heide (Leśny Kompleks Promocyjny Puszcza Notecka).