Als Kaiser Napoleon und Marschall Louis Davout im Oktober 1806 die preußische Armee bei Jena und Auerstedt bezwangen, war klar, dass vor der Hohenzollern-Monarchie das Gespenst einer Niederlage stand. Um den Lauf der Ereignisse zu beschleunigen, beschloss der Kaiser der Franzosen, einen Aufstand im preußischen Annexionsgebiet auszulösen. General Jan Henryk Dąbrowski und Józef Wybicki wurden nach Berlin beordert und erhielten die Aufgabe, einen Aufstand in Wielkopolska zu organisieren.
Feierlich begrüßt, kamen beide Helden am 6.11.1806 nach Poznań und zogen in das Palais der Familie Mielżyński (an der Ecke des Altmarkts und der Wroniecka-Straße) ein. Die Hauptanstrengung der Abgesandten Napoleons war darauf gerichtet, reguläre polnische Truppen aufzustellen. Die Machtübernahme erfolgte allmählich ohne größeren Widerstand seitens der desorientierten und durch die Niederlage benommenen Vertreter der preußischen Verwaltung. In Kalisz wurde die Macht mit Gewalt übernommen, die örtliche preußische Garnison wurde entwaffnet. Bald darauf kam es zu gleichen Ereignissen in Konin, Kępno, Stawiszyn, Sieradz und Łęczyca. 1807 begann die Aufstellung eines polnischen Heeres, das sich schon kurz darauf in Richtung Tczew in Bewegung setzte und später die Epopöe der Armee des Herzogtums Warschau einleitete.
Das war der erste siegreiche nationale Befreiungsaufstand in den polnischen Gebieten in der Zeit nach der Teilung Polens.