In Wielkopolska begann sich der Barock im 17. Jahrhundert zu verbreiten. Hier wirkten Architekten, die aus Italien gekommen waren. Der hervorragendste unter ihnen war der aus Rom stammende Pompeo Ferrari, der sich hier niederließ. Er schuf viele monumentale Objekte wie das Rathaus und die Kirchen in Leszno, die Kirchen in Poznań, Gostyń, Ląd, Obrzycko, Osieczna, Owińska und Wschowa.
Wenn man während einer Tour nur Barockobjekte besichtigen möchte, muss man sich in den Süden von Wielkopolska begeben. Wir beginnen unsere Tour in Poznań bei der ehemaligen barocken Klosteranlage der Jesuiten, deren schönstes Objekt die Pfarrkirche ist. Sehenswert ist auch die Franziskanerkirche auf dem Primislaus-Hügel (Wzgórze Przemysła). Weiterhin begeben wir uns nach Lubiń in das Benediktinerkloster, das eine schöne barocke Innenausstattung besitzt, und weiter nach Gostyń auf den Heiligen Berg. Dort sehen wir das Philippinenkloster mit der größten historischen Kuppel in Polen. Das nächste Ausflugsziel ist Leszno. Die meisten historischen Gebäude dieser Stadt stammen aus der Epoche des Barocks. Wir sehen hier das Rathaus, sowie die St.-Nikolaus-Kirche und die Heiligkreuzkirche. Eine wahre Perle des Barocks, ein Unikat in Europa, ist der hinter Leszno gelegene Ort Rydzyna. Hier finden wir eine barocke Stadtanlage, den Markt mit dem Rathaus und Bürgerhäusern, die St.-Stanislaus-Kirche und das Schloss mit einem schönen Park. Auf dem Rückweg nach Poznań können wir noch einen kurzen Halt in Włoszakowice einlegen. Hier befindet sich ein Palais, das auf einer künstlichen Insel auf einem dreieckigen Grundriss gebaut wurde. Weiter erwarten uns die im Barockstil umgebauten ehemaligen Zisterzienserklöster in Przemęt und in Obra. Der letzte Punkt auf unserem Weg ist das im Wald verborgene Franziskanerkloster in Woźniki. Wenn wir wieder nach Poznań kommen, haben wir die Schleife des Barockwegs in Wielkopolska geschlossen und sind wieder am Ausgangspunkt angelangt.
Neben den auf dem Barockweg zur Besichtigung vorgeschlagenen Objekten sind auch Objekte mit interessanten polychromen Malereien sehenswert. Es sind u.a. die Kirchen in Ląd und Owińska sowie auch die Holzkirchen in Wełna bei Rogoźno und in Gąsawa auf dem Piastenweg.
Ein charakteristisches Merkmal des polnischen Barocks sind die Sargporträts — eine Erinnerung an den Tod eines Sarmaten und ein Dokument der einstigen Sitten und Bräuche — einmalige Kunstwerke im Weltmaßstab (eine der größten Sammlungen von Sargporträts aus dem 17. und 18. Jh. befindet sich im Regionalmuseum in Międzyrzecz).