Ein spezifisches Element des polnischen Barocks stellen die Sargporträts dar. Ihre Heimat ist Wielkopolska; von hier aus haben sie sich auf andere Gebiete der Adelsrepublik verbreitet.
Ein Schmuckelement der Katafalke (castra doloris) war das am Kopfende des Sargs angebrachte Porträt des Verstorbenen, das im allgemeinen von einem Porträt kopiert wurde, das bereits zu seinen Lebzeiten angefertigt worden war. Dieses Bildnis, meist nur das Gesicht, war sechseckig und entsprach der Form des Sarges. Bedeutsame Kollektionen von Sargporträts befinden sich auch im Nationalmuseum in Poznań, im Bezirksmuseum in Leszno, im Museum des Erzbistums Gniezno und im Museum in Międzyrzecz.
Die Malerei des Barocks war genau wie in den vorangegangenen Epochen eine Kunst zur Lobpreisung Gottes und zum Ruhm reicher und mächtiger Adelsgeschlechter. Neben Gemälden religiösen Inhalts entstanden vor allem Grab-, Epitaphien- und Sargporträts.
Der schlesische Maler Georg Wilhelm Neunhertz füllte die Kuppeln der Kirchen in Ląd und Gostyń sowie den Plafond des Ballsaals des Schlosses in Rydzyna mit seinen Kompositionen aus. In Kalisz und Wschowa war der Bernhardinermönch Walenty Żebrowski tätig. Der Franziskanermönch Adam Swach aus Poznań gestaltete die Malereien u.a. in der Franziskanerkirche und in der Kirche des Herrn Jesus in Poznań sowie in Ląd, Pyzdry, Owińska und Wełna. Der aus Krakau stammende Szymon Czechowicz schuf das Gemälde der Erweckung des Piotrowin im Hauptaltar der Pfarrkirche in Poznań sowie die Gemälde in den Altären der Pfarrkirche in Leszno, der Kirche in Obra und der Kirche in Owińska.